Eine einheitliche Erklärung wird an diesem Punkt schwierig, weil jeder unterschiedliche Stärken hat und deswegen andere Parts des Pins besser beherrscht. Dieser Artikel ist also ein Versuch, die Schwächen des Schusses aufzudecken und Übungen zu zeigen, mit denen man diese wegtrainieren kann.
Folgende Ziele sollte man sich beim Trainieren für den Pin setzen:
- sauber
- präzise
- konstant
- schnell
Präzision zieht die Deckung weiter auseinander und bestraft Verteidiger, die nicht sauber genug auf den Positionen stehen.
Fehlende Konstanz bedeutet, dass die Trefferchance allein schon durch die Technik reduziert wird. Bricht ein Schuss (z.B. auf die linke Ecke) komplett weg, muss der Gegner auch nur noch das halbe Tor decken, was Tore nahezu unmöglich macht.
Mit Schnelligkeit ist nicht nur eine schnelle Seitwärtsbewegung gemeint. Man muss den Schuss schnell abrufen können, um auf möglichst kleine Zeitfenster reagieren zu können. Man bekommt also mehr Möglichkeiten. Die Geschwindigkeit des Schusses (also nach vorne/ Richtung Tor) ist von sich aus schon schnell genug. Man sollte sich also auf die Seitwärtsbewegung konzentrieren.
Versucht man seinen Schuss zu verbessern, reicht es nicht aus, immer wieder die gleiche Bewegung stumpf zu wiederholen. Man muss bewusst schießen, Fehler suchen und vor allem Fehler vermeiden. Fehler können sich bei leichtsinnigem Training wieder oder neu ergeben, ohne dass man etwas merkt. Berücksichtigt man das im Training, erhöht das die Konstanz der Schüsse.
Die Fehler können in der Seitwärtsbewegung oder der Schussbewegung auftreten.
Schussbewegung
Geht der Schuss schräg nach außen (mit Seitwärtsbewegung), ist das meistens ein Anzeichen für eine zu langsame Schussbewegung.
Der Pin braucht zwar ein gewisses Maß an Kraft, die benötigte Kraft ist allerdings sehr klein. Sie darf außerdem nur im Schuss selbst und nicht in der Ausholbewegung aufgebracht werden, sonst wird diese zu groß. Die meiste Zeit kann man sparen, wenn man die Ausholbewegung reduziert.
Übung 1:
Man legt den Ball auf Stangenhöhe und hat ihn nicht geklemmt. Aus dieser Position holt man mit der Puppe etwas aus, hält die Puppe in der ausgeholten Position und schießt dann ohne umgreifen und ohne weiteres ausholen den Pin. (Besonders gut auf Bonzini)
So lernt man genau kennen, an welchen Punkten man Kraft aufbringen muss und wann nicht.
Übung 2:
Kurze Pins schießen (1/4 Torlänge)
Kurze Pins funktionieren nur, wenn die Schussbewegung sehr schnell und locker ist.
Übung 3:
Pin schräg aus dem Stand schießen, indem man ihn wie bei einem Brush zur Seite bewegt.
Mit dieser Übung trainiert man mehr Kontrolle über die Pinbewegung, weil man während der Schussbewegung noch eine gezielte Seitwärtsbewegung machen muss.
Übung 4:
Banden aus dem Stand schießen (2er Reihe).
Bei dieser Übung kann man sehen, ob man die Schussbewegung seitlich verreißt.
Übung 5:
Ball langsam rollen lassen und an festgelegter Stelle abschießen.
Geht der Schuss schräg nach innen, kann das auch ein Anzeichen dafür sein, dass die Schussbewegung zu früh kommt. Das passiert am ehesten bei langen Pins (z.B. Rechtslang)
Seitwärtsbewegung
Geht der Schuss schräg nach innen (gegen Seitwärtsbewegung), ist das meistens ein Anzeichen dafür, dass der Ball bei der Seitwärtsbewegung nach hinten (unter die Stange) gerollt ist. Dadurch trifft man den Ball früher und schneidet ihn von außen an.
Der Ball muss also immer möglichst parallel geführt werden. Dafür gibt man dem Ball mit der Puppe einen Impuls zur Seite und geht möglichst schnell vom Ball. Je länger man auf dem Ball bleibt, desto eher rollt der Ball nach hinten. (So lassen sich z.B. schräge Pins schießen)
Übung 1:
Ball zur Seite bewegen und wieder klemmen.
Das macht man über verschiedene Längen und versucht dabei den Ball immer parallel zu führen. Nur so lässt sich der Ball wieder klemmen.
Übung 2:
Lange Pins schießen.
Je weiter der Weg zur Seite ist, desto stärker wirken sich auch kleine Abweichung von einer parallelen Ballführung aus.
Übung 3:
Mit glatten Bällen üben.
Übung 4:
Aus verschiedenen Setups schießen.
Entweder man ist voll auf dem Ball oder seitlich versetzt (z.B. bei Rechtslang). Das verändert die Art und Weise, wie man den Ball mitnehmen kann. Steht man versetzt auf dem Ball, so sind die kurzen Pins in eine Richtung sehr schwer, während die kurzen in die andere Richtung leichter werden.
Übung 5:
Helikopterschuss. Bevor man einen Schuss macht, kreist man einmal um den Ball und nimmt ihn dann direkt mit zum Schuss.
Dadurch weiß man nicht genau, wie man den Ball beim mitnehmen geklemmt hat.
Die Präzison der Schüsse trainiert man am besten, indem man immer kleiner Lücken versucht zu treffen. Diese Lücken können entweder mit der 2er Reihe oder dem Tormann gestellt werden. Man sollte beides trainieren, damit man sich nicht nur an der Puppe orientiert. Bei Schüssen auf die Ecke kann man sich auch an der Ecke orientieren. Deswegen lohnt es sich auch Schüsse auf die Mitte zu trainieren.
Die Geschwindigkeit ist ein Ausdruck der technischen Sicherheit, die man hat und wird nebenher immer mittrainiert. Wer gezielt die Abrufbarkeit seines Schusses trainieren möchte, kann diese App benutzen: Table Soccer Coach
Autor: Lukas Übelacker
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