Sonntag, 31. Juli 2016

Körperhaltung

Für eine saubere, schnelle Technik muss man locker sein. Das fängt bereits bei der Körperhaltung an. In diesem Artikel gebe ich Tipps, worauf man achten kann.

Die Körperhaltung beginnt beim Stand. Die Beine sind etwa auf Schulterbreite. So behält man seine Balance, selbst wenn sich Oberkörper und vor allem die Arme bewegen. Der Stand ist die Basis der Körperhaltung und gibt zusammen mit der Beugung des Oberkörpers die Haltung der Arme vor. Der Oberkörper sollte nicht zu weit gebeugt werden, um Rückenschmerzen vorzubeugen. Außerdem schadet es der Balance, wenn man sich zu weit nach vorne beugen muss. Man passt den Stand so an, dass die Körpermitte etwa auf Stangenhöhe ist. Größere Menschen nehmen die Beine weiter auseinander, kleinere weiter zusammen.

Je nach Position steht man so zum Tisch, dass die 2er Reihe bzw. die 3er Reihe ohne Probleme am Körper vorbeigeht, während man sie in der Hand hält. Der Torwart bzw. die 5er Reihe ist etwa vor der Körpermitte und berührt den Körper nicht, wenn man die Reihe bis zum Anschlag zu sich zieht. Der Stand sollte jetzt so stabil sein, dass man ohne Anstrengung und ohne Abstützen auf den Stangen die Balance halten kann.

Mit der Fußstellung dreht man den Körper so, dass man die Stangen führen kann, ohne die Körperhaltung zu ändern (z.B. keine Bewegung aus der Schulter oder Körperdrehung). Die Arme dürfen am Anschlag nicht voll ausgestreckt sein, weil man dann keinen Schuss mehr ausführen kann, ohne die Stange seitlich zu verreißen. Es gibt zwei mögliche Fußstellungen: Rechter Fuß vorne und linker Fuß vorne.
Mit dem linken Fuß vorne sind gedrückte Schüsse leichter, es kann aber passieren, dass man sich bei gezogenen Schüssen selbst im Weg steht. Ich rate deshalb von dieser Haltung ab.
Mit dem rechten Fuß vorne sind gezogene Schüsse leichter. Man muss aber darauf achten, dass man durch die Fußstellung den Oberkörper nicht zu weit Richtung Tor dreht, weil man dann evtl. nicht mehr ohne gestreckten Arm bis zum oberen Anschlag kommt. Das rechte Bein kann auch stark nach hinten gestreckt werden. Dann wird der Körper nicht gedreht, sondern als Gegengewicht für den nach vorne gebeugten Oberkörper benutzt (siehe z.B. Longlong Krutwig).

Beim Schießen ist das Gewicht stärker auf dem linken Fuß verlagert. Das gibt der Armbewegung mehr Freiheit, weil der Körper sich um den linken Fuß leicht mitdrehen kann. Durch die Körperhaltung möchte man nämlich verhindern, dass der Schuss aus der Schulter kommt. Dabei wird nicht der ganze Körper gedreht, sondern um den linken Fuß verdreht. Diese Bewegung erfolgt automatisch durch die Gewichtsverlagerung auf den linken Fuß und kann über die Intensität der Verlagerung gesteuert werden. (Achtung: Es handelt sich hier im Nuancen. Das wichtigste ist dabei ein stabiler Stand während dem Schuss)


Autor: Lukas Übelacker

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Sonntag, 24. Juli 2016

Banden

Als Banden bezeichnet man in der Regel Schüsse aus dem Verteidigerbereich, die erst die Bande treffen und dann aufs Tor gehen.

Banden lernen

Banden sind angeschnittene schräge Schüssse, keine Brushs. Der Winkel bei Brushs ist in der Regel nicht steil genug, um nach dem Abprallen von der Bande noch aufs Tor zu kommen (Einfallswinkel = Ausfallswinkel). Um zu lernen, wie der Ball genau angeschnitten werden muss, versucht man die Banden wie im Schusssystem: Mitte Bande zu schießen (Artikel). So werden Banden auch aus dem Lauf angeschnitten. Die Puppe muss nur im Schuss evtl. die Bewegung des Balls ausgleichen. Dafür trifft man den Ball entweder früh genug oder fährt dem Ball mit der Puppe in der Schussbewegung mit gleicher Geschwindigkeit hinterher.
Aus geklemmten Bällen, bleibt man länger auf dem Ball, so dass der Ball leicht nach hinten rollt. So kommen die Schüsse an jedem Tisch schräg gegen den Lauf (Mehr Infos im Artikel Schräg schießen).

Bandenbezeichnungen

Wie auf der 3er Reihe werden die Banden aus Sicht des Spielers in Ballbesitz bezeichnet. In diesem Fall der Verteidiger. Es gibt immer eine obere und eine untere Bande:


Jede Bande ist immer obere oder untere Bande, je nach Abschusspunkt, kann man genauer aber auch zwischen naher und ferner/weiter Bande unterscheiden:


In der Regel ist die nahe Bande leichter aufs Tor zu bringen, als eine ferne/weite Bande, da der Abschusswinkel nicht so steil sein muss.
Strategisch interessant werden die Banden danach unterschieden, an welchen Punkten, sie die Bande treffen. Danach entscheidet sich, wo die 5er Reihe stehen muss, um den Ball durchzubekommen bzw. zu blocken (je nach Sicht). Die normale Bande trifft auf Höhe der 5er Reihe die Bande:


Steht die Puppe der 5er Reihe an der Bande, wird diese geblockt (hier die obere Bande). Um an einer solchen Stellung vorbeizukommen, gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste ist eine vordere Bande:


Sie trifft vor der 5er Reihe an die Bande. Danach passiert sie die 5er Reihe in der ersten Lücke. In der Regel ist es eine nahe Bande, wobei die nahe Bande auch als weite Bande spielbar ist. Die zweite Möglichkeit ist eine hintere Bande:


Sie trifft die Bande hinter der 5er Reihe, nachdem sie durch die erste Lücke gekommen ist. Diese Bande lässt sich eigentlich nicht als nahe Bande spielen, weil dann der Winkel nicht steil genug ist, damit der Ball noch aufs Tor kommt (außer vielleicht mit enormem Spin).
Die nahe und ferne/weite Bande werden versetzt zum Mittelpunkt geschossen, etwa auf Höhe des Pfostens. Geht man noch weiter nach außen, wird aus der nahen Bande eine kurze Bande:


Sie trifft auf Höhe der 3er Reihe die Bande. Man kann sie z.B. aus einem Schiebersetup (Zieher oder Drücker) spielen.


Sonntag, 17. Juli 2016

Anfängertraining: Trainertipps

Der Trainer begleitet die Spieler in ihrer Entwicklung als Tischfußballer. Dabei versucht man als Trainer individuell auf die Spieler einzugehen, vor allem durch die Auswahl der Übung. Als Einstieg zu einer Übung erklärt man kurz, was mit ihr trainiert werden soll. Anschließend erklärt man den Ablauf der Übung und macht sie vor. Dabei darf man nicht ins Detail gehen, der Spieler muss nur wissen, wie die Übung durchgeführt wird. Während der Spieler die Übung macht, kann man einige Tipps geben, um ihn in die richtige Richtung zu bringen. Die Erklärungen sollten kurz und prägnant sein. Man sollte aber nicht zu oft eingreifen. Viele Fehler werden wegfallen, wenn die Übungoft genug gemacht wurde.

Sage es mir, und ich vergesse es;
zeige es mir, und ich werde mich erinnern;
lass es mich tun, und ich behalte es.
- Konfuzius

Mit den Übungen versucht man die Spieler immer zu fordern. Der Erfolg sollte dabei aber nicht ausbleiben. Man kann erst einzelne Übungen trainieren und diese dann schrittweise zu Übungsreihen kombinieren. Durch das setzen von Zielen, kann man dem Spieler weitere Anreize schaffen, sich zu verbessern. Das geht z.B. beim zählen erfolgreicher Wiederholungen (von 10, von 20, usw.). Der Spieler versucht möglichst alle Wiederholungen richtig umzusetzen und wird im Laufe der Zeit eine Verbesserung erkennen. Ziele wie 4 von 10 oder 16 von 20 erfolgreiche Wiederholungen begleiten und motivieren ihn dabei. Alle 5-10 Minuten sollten die Übungen gewechselt werden. Dabei reicht es aus, die Übungen zu einer Übungsreihe zu erweitern oder die Ziele anders zu stecken. Zum Abschluss des Trainings sollte man die Spieler spielen lassen, um das gelernte umsetzen zu können.

Ideen für verschiedene Spiel- und Trainingsmodi, egal ob zum Trainieren oder Spaß haben, findet ihr auf dieser Seite: klick mich


Autor: Lukas Übelacker

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Sonntag, 10. Juli 2016

Stellungsspiel: Bande

Um zu verstehen, wie man Bandenschüsse deckt, eignet sich das Mitte Bandensystem am besten, da es die Grundlage für alle Pinsysteme von der 2er Reihe ist. Man kann im Training auch einfach die genauen Positionen der Reihen durchgehen, da die Banden vergleichsweise leicht zu schießen sind.

Beim Stellungsspiel orientiert sich der Verteidiger am Stürmer. Er kann genau sehen, wie sein Stürmer sich stellt und sich entsprechend anpassen. Der Stürmer sollte nicht allzu häufig seine Deckung umstellen oder wild rumfuchteln, da sonst der Verteidiger seine korrekte Stellung nicht genau kennt.

Stürmer

Gabel


Die 3er Reihe steht so, dass die Mitte zweier Puppen vor dem Ball steht. Diese Gabel verhindert alle Banden, die aufs Tor gehen könnten. Die 5er Reihe steht auf der Mitte und deckt so den Geraden. Jetzt sind nur noch die Brushs auf die Ecken oder die Pässe frei.

Mitte


Die 5er Reihe blockiert eine Bande, während die 3er Reihe in der Mitte steht, um die Pässe, Brushs und den Geraden zu decken. Man klappt sie vor und wackelt auf der Stelle, um die Lücken möglichst klein zu machen. Die Schüsse sind nicht 100%ig abgedeckt, aber nahezu unmöglich zu schießen. Sicher frei bleibt nur noch die Bande, die von der 5er Reihe nicht gedeckt wird.

Verteidiger

Gabel


Man deckt die Positionen, die die Mittelpuppe der 5er Reihe nicht verteidigt. Standardmäßig steht die 5 in der Mitte, also deckt man die Brushs auf die Ecken. Die 5er Reihe kann aber auch etwas versetzt stehen, um einen Brush aufs Tor und nebenbei noch den pass in diese Richtung zu decken. Dann steht man auf der Mitte und vor dem anderen Eck.

Mitte


Mit der 2er Reihe deckt man die Bande, die von der 5er Reihe offen gelassen wird. Klappt man die Puppe vor, wie hier im Beispiel, kann man sich am Eckpunkt des 16ers orientieren. Man steht dazu etwas versetzt, so dass von der Ecke bis zur Fußspitze eine Linie in 45° Winkel gezogen werden kann. Die andere 2er Reihe lässt vor der Ecke etwa eine Ballbreite. Woran man sich orientiert ist Geschmackssache, es empfiehlt sich aber die Stellung im Training auszutesten. Der Torwart steht ca. vor dem anderen Eck, um mögliche Brushs abzufangen.
Die Bande kann auch gedeckt werden, indem man mit 2er und Torwart vor dem Eck steht, das hilft aber nicht, wenn die Bande präzise geschossen wird. Außerdem ist so sehr viel vom Tor frei, was Querschläger gefährlicher macht.

Vergleich

Die Gabelstellung deckt alle Banden ab, die aufs Tor gehen könnte; auch welche, die nicht auf Höhe der 5er Reihe an der Bande abprallen. Im Gegenzug sind die Pässe offen und die Brushs aufs Tor werden erst vom Verteidiger gedeckt.
Bei der Mittestellung werden Pässe und die 3 direkten Schüsse bereits mit der 3er Reihe abgedeckt. Zwar können noch einzelne Schüsse oder Pässe durchrutschen, das Risiko ist aber sehr hoch. Eine Bande wird schon auf der 5er Reihe geblockt, während die andere erst vom Verteidiger abgedeckt wird. Die 5er Reihe wird zwaralle Standardbanden aus der Mitte abdecken, es kann aber auch (selten) passieren, dass der Ball nicht auf Höhe der 5er Reihe an der Bande abprallt und dann vollkommen frei aufs Tor geht.
Bei der Wahl der Stellung versucht man herauszufinden, welche Schüsse der Gegner besonders gerne spielt und deckt diese stärker ab. Je früher der Ball abgefangen wird, desto schlechter wird die Option für den Rausspielenden, weil der Spielaufbau gestört wird. Mehr zum Thema Rausspielen und Spielaufbau findet ihr in der Reihe Was bedeutet "gut rauskommen"?


Autor: Lukas Übelacker

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Sonntag, 3. Juli 2016

Videoanalyse

In der Sportwelt ist sie schon längst etabliert: Die Videoanalyse.
Auch im Kickersport kann man mit einfachen Mitteln sehr viel erreichen.

Alleine wenn man sich eine Halterung für sein Handy baut, dass es aufrecht stehen bleibt, kann man sich selbst damit beim Spielen analysieren.
Das ist wichtig um zum Beispiel um Ansätze zu identifizieren und an diesen zu arbeiten. Während man eine bestimmte Technik ausübt, kann man diese nur schwierig analysieren. Aber wenn man sich selbst auf Video sieht, dann werden Schwachstellen offensichtlich. Auch weil man sich entsprechende Situationen immer wieder ansehen kann.

Selbst details, die sehr schnell ablaufen kann man mit einer normalen Kamera (ca. 25fps) sichtbar machen. Wie zum Beispiel wie weit man bei einem Pinshot den Ball unter die Stange zieht oder wie weit man beim Schuss ausholt. Hierfür kann man VLC nutzen und in Einzelbildern das Video durchgehen.
Abschusspunkt
Ausholbewegung Pin-Shot

Autor: Fabian Wachmann

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