Sonntag, 29. März 2015

Offensive 5er Reihe

Du hast den Ball auf der 5 und willst ihn durchlegen. Aber der Gegner steht überall. Und das gleichzeitig. Worauf kannst du achten um den Ball durchzulegen?

Erstmal solltest du den Ball auf der 5 führen und dir dabei Zeit lassen, um ein Gefühl für die Bewegungen des Gegners entwickeln zu können. Dafür brauchst du ein gewisses Maß an Ballkontrolle, damit du nebenbei den Fokus auf den Bewegungen des Gegners haben kann. Ein für dich positiver Nebeneffekt ist, dass die Konzentration und die Reaktionsfähigkeit des Gegners mit der Zeit nachlassen.
Bei der Analyse des Gegners kannst du auf folgende Punkte achten:
  • Gibt es Bereiche in denen sich der Gegner nicht aufhält?
    • Fährt er gewisse Bereiche nicht ab?
    • Fährt er weit genug ins Feld, um den Pass direkt neben der zweiten Figur zu blocken?
    • Steht er entweder weit im Feld oder nah an der Bande? Bei manchen Spielern ist der Pass zwischen diesen beiden Optionen immer frei.
    • allgemein ändert sich bei manchen Spielern das Defensivverhalten, wenn der Ball weit von der Bande entfernt ist bzw. nah an dieser. Daraus ergeben sich mitunter noch ein paar weitere Optionen
    • Auf Veränderungen in der Defensive sollte man sich schnell anpassen
  • Fährt er immer mit der gleichen Geschwindigkeit hin und her?
    • Falls er das macht, öffnen sich gewisse Lücken zyklisch. Mit etwas Übung kann man diese gut abpassen. (Hierzu kommt noch ein eigener Artikel.)
    •  Wie reagiert der Gegner auf Fakes/Pässe? (Fakearten auf der 5er Reihe)
      • Fährt er in die Lücke?
      • Bleibt er stehen?
      • Beim ersten Ball sollte man sich dies genau anschauen. Beim Zweiten kann man testen, ob er das gleiche macht, um zu erkennen, ob er nach bestimmten Mustern vorgeht.
    •  Ändert der Gegner sein Blockverhalten mit der Zeit?
      • Manchmal ändert der Gegner innerhalb von den 10 Sekunden sein Defensivverhalten und man fängt praktisch von vorne an, sich das Muster anzuschauen. Im Notfall kann man hier eine Auszeit nehmen
    •  Was passiert, wenn man dem Ball nach einem Block des Gegners auf die eigene 5 zurück springt? 
      • Versucht er diesen dann generell besser zu blocken?
      • Kümmert er sich um die andere Option?
      • Kann der Gegner effektiv blocken?
        Wenn man einen Ball immer wieder bekommt (z.B. den Pass an die Bande), kann man diesen so lange wiederholen, bis der Gegner mal nicht an der Bande stand. 
    Man kann diese Liste auf jedes Passsystem anwenden. Sie hilft einem dabei, sein Timing besser zu wählen und den richtigen Pass für jede Deckung zu finden.
    Meistens braucht man gar nicht sein ganzes Repertoire. 3-4 Pässe reichen aus, wenn man sie gut auf
    die gegnerische Deckung anpasst.
    Reagiert der Gegner zum Beispiel unterbewusst auf einen Fake an die Bande, kann man seine 5er Offensive auf folgenden Pässen aufbauen:
    • Fake => Feldpass
    • Fake => warten bis er von der Bande wegzieht => Bandenpass
    • Feldpass
    Je nachdem, mit welchen Pässen man sich wohler fühlt, können auch andere Pässe für diese Deckung benutzt werden. Sie müssen nur genauso die Schwächen einer Deckung ausnutzen können. 

    Autor: Fabian Wachmann
    Berater: Phillip Pauli

    Sonntag, 22. März 2015

    Wie verliert man richtig?

    Niemand verliert gerne. Gewinnen macht einfach mehr Spaß.
    Das führt aber schnell zu einer falschen Einstellung im Spiel.

    Man darf keine Angst vor dem Verlieren haben, 
    sondern sollte Spaß am Gewinnen haben.

    Mit Gewinnen sind bereits gute Spielzüge gemeint. Hat man den Ball erfolgreich gepasst, rausgespielt oder weggeschossen? Solche kleinen Erfolge muss man bei sich anerkennen, selbst
    wenn man das ganze Spiel verlieren sollte. Ein Sieg ist auch nur die Summe kleiner Erfolge.
    So fällt es leichter eine Niederlage konstruktiv zu verarbeiten. Frust schadet dem Spiel nur und wieso sollte man überhaupt weiter machen, wenn man vom Spielen nur frustriert wird.

    Es gibt natürlich Gründe, warum man verloren hat und diese muss man genau analysieren,
    um sich zu verbessern:

    Mangelnde Technik

    Hat man den Ball oft verschossen? Hat man den Pass nicht gefangen? Hat man den Ball auf die 3er Reihe verloren? Mangelnde Technik kann überall auftreten. Im Training kann man dann aber seinen Fokus darauf legen. Sind es viele Baustellen gleichzeitig, muss man erst einmal Prioritäten setzen.
    Fängt man seine Pässe nicht und verschießt oft, sollte man zuerst Passen üben, da man ohne Ball eh nicht schießen kann. Worauf man genau seinen Fokus setzt, ist von Spieler zu Spieler unterschiedlich. Man kann sich aber mit anderen, vor allem Besseren, austauschen, um herauszufinden, was man am besten trainieren sollte.

    Falsche Taktik / Strategie

    Hat man auf die falschen Sachen geachtet? Hat man die falsche Auswahl an Pässen / Schüssen gespielt? Spielt man die richtige Taktik / Strategie? Der Fehler liegt meistens darin, dass man spielt, was man spielen möchte und nicht, was gerade am besten ist. Man muss immer darauf achten, was der Gegner tut und sich darauf einstellen. Es hilft nichts, wenn man einen sehr guten Schuss/Fake/Pass hat, der Gegner aber genau das blockt. Das gleiche gilt auch beim Blocken. Will der Gegner unbedingt die eine Option spielen, dann sollte man sich da hinstellen. Selbst wenn es nach dem 4. oder 5. Mal bescheuert wirkt.
    Wenn man das Spiel als Ganzes betrachtet, hat man die Spielgeschwindigkeit dominiert? Technische Spieler neigen dazu, die Spielgeschwindigkeit anzuziehen. In diesem Fall muss man sich bei Ballbesitz  viel Zeit lassen. Das nimmt den Gegner aus seinem Spielfluss. Bei strategischen Spielern ist es umgekehrt. Sie sind meistens nicht sehr schnell in ihren Entscheidungen. Also etwas unkonventioneller spielen und vor allem schneller sein.


    Schlechte Einstellung / Nervosität

    Wenn es schlecht läuft, spielt man oft riskanter und versucht mehr Druck zu machen. Schneller spielen ist aber in Wirklichkeit ein Zeichen von Angst. Mit dem Ballbesitz kommt auch eine Verantwortung in sinnvoll zu verarbeiten (z.B. zu einem Tor). Diese Verantwortung kann man leicht abgeben, indem man den Ball schnell schießt. Wenn man sich dazu entschließt schneller zu spielen, dann nur aus taktischen Gründen. Läuft es aber schlecht, sollte man sich eher Zeit lassen und einen neuen Plan entwickeln.
    Nervosität ist ein Zeichen für fehlende Konzentration. Man ist nicht mehr voll auf das Spiel fokussiert, sondern denkt auch über Rahmenbedingungen nach. Um das abzustellen, denkt man über vergangene und zukünftige Spielzüge nach (z.B. während einem Time-Out). Das lenkt den Fokus wieder auf das Spiel.

    Bei einem verlorenen Spiel kann einem sehr viel auffallen, was man falsch gemacht hat. Wenn man Spaß am Gewinnen hat, dann sucht man auch nach Möglichkeiten, um diese Probleme zu beheben.
    Hat man zum Beispiel den Ball gerade verschossen, sollte man sich nicht darüber ärgern. Stattdessen sollte man überlegen, wie man den Ball am besten blockt und wieder bekommt. Das gleiche gilt, wenn man den Ball auf die 3er Reihe verloren oder einen Pass nicht gefangen hat. Selbst wenn man ein Tor kriegt, sollte man besser darüber nachdenken, wie man den Ball am besten ins gegnerische Tor bekommt.
    Diese Einstellung hat jeder, der gerade am Gewinnen ist. Das führt dazu, dass Rückschläge besser verarbeitet und konstruktiv angegangen werden können. Diese Einstellung muss man auch beim Verlieren erreichen, um zum Sieger zu werden.
    Ein Problem hat aber nicht nur eine Lösung. Hat man eine gefunden, sollte man nach weiteren suchen. Dadurch erlangt das eigene Spiel mehr Tiefe.

    Man hat aber nicht alles falsch gemacht, wenn man verloren hat. Wie oben beschrieben, muss man auch kleine Siege (an-)erkennen und sich darüber freuen. Auf diesen Stärken kann man sein Spiel aufbauen.

    Was hat man richtig gemacht?

    - Gegner Probleme bereitet
    - Spielgeschwindigkeit dominiert
    - Bestimmte Reihen stärker? (Defensive, 5er, 3er)
    - Fakes, Schüsse, Pässe herausgefunden, die immer/oft funktionieren
    - An Gegner angepasst
    - Trainiertes gut umgesetzt

    Verlieren gehört zum Spiel einfach dazu. Wer aber richtig verlieren kann, wird mehr daraus lernen und viel öfter gewinnen.

    The master has failed more times than the beginner has even tried.- Stephen McCranie

    Autor: Lukas Übelacker
    Berater: Phillip Pauli

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    Sonntag, 15. März 2015

    Selbstbewusstsein

    Du spielst gegen einen starken Gegner. Er ist dir überlegen - eigentlich. Aber es läuft super für dich. Du führst und kommst bis zum Matchball. Nur leider nicht weiter. Am Ende fehlt ein bisschen Selbstbewusstsein und auf einmal hat sich das Blatt gewendet und du verlierst.
    Wie kann ich mit mehr Selbstbewusstsein Kickern?

    Im weiteren werden wir uns um das Tiefergehende Selbstwertefühl kümmern und müssen erstmal die  grundlegende Frage klären: Was ist Selbstwertgefühl im Tischfußball?

    Selbstwertgefühl besteht aus
    1. Selbstwirksamkeit, dem Grundvertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten das Spiel zu verstehen, also den Gegner zu analysieren, und motorisch den eigenen Angriff ausführen zu können
      und
    2. Selbstachtung, dem Vertrauen darin, die eigenen spielerischen Wertvorstellungen am Tisch umzusetzen und im Spiel ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.

    Selbstwertgefühl als solches kann man nicht direkt erzeugen. Es entspringt vielmehr aus unterschiedlichen Quellen. Diese sind:
    1. Zielgerichtet leben
    2. Sich selbst annehmen
    3. Bewusst handeln
    4. Eigenverantwortlich handeln
    5. Sich selbstsicher behaupten
    6. Persönliche Integrität


    Zielgerichtet leben

    Man muss im Tischfußball ein Ziel haben auf das man hinarbeitet. Dieses muss man für sich klar umrissen haben und dann auch die nötigen Aktionen in die Wege Leiten. Dieses Ziel kann sein, dass man zur Elite gehören will, dann muss man aber auch sein Leben dahin gehend ausrichten und mehrere Stunden täglich investieren. Es kann auch sein, dass man Tischfußball nicht unter dem Leistungsgedanken spielt und in erster Linie darüber den Kontakt mit anderen Menschen sucht und in erster Linie eine schöne Zeit beim Spielen haben will.
    Aber nicht nur große Ziele sind entscheidend, sondern auch die ganz kleinen. Wie zum Beispiel das Ziel das Match zu gewinnen und dementsprechend eine klare Strategie zu verfolgen die dies möglich macht.


    Sich selbst annehmen

    Man muss mit seinen Leistungen im reinen sein. Innere Zerrissenheit hilft einem nicht weiter. Jeder Spieler macht Fehler und die muss man akzeptieren und weiterspielen lernen als wären keine passiert. Wenn man sich selbst keine Fehler verzeihen kann, werden die zu einem großen Problem und zieht einen nur unnötig runter, was dann in noch mehr Fehlern endet. Es entstehen selbsterfüllende Prophezeiungen wie "der geht sowieso gegen den Pfosten" und die Wahrnehmung fokussiert sich auf die eigenen Fehler.
    Wenn man zum Beispiel den Anspruch hat zu den besten Spielern zu gehören, aber leistungsmäßig nicht annähernd mithalten kann, dann sollte man seine Ansprüche an sich selbst anpassen. Das heißt nicht, dass man sein Ziel aufgeben muss, es geht eher um eine realistische Selbsteinschätzung der aktuellen Fähigkeiten. Gute Zielsetzung bringt einen sehr weit voran. Mehr zu dem Thema könnt ihr hier nachlesen.


    Bewusst handeln

    Man muss im klaren darüber sein was beim Spiel passiert. Insbesondere auch was man macht und wieso man es macht. Nur wenn man sich darüber im klaren ist, kann man auch Anpassungen vornehmen, falls das eigene Spiel nicht funktioniert. Es ist also die Grundlage dafür, den Gegner analysieren zu können.
    Auf der Anderen Seite im Blindflug durch das Spiel zu gehen ist schön, wenn es funktioniert. Aber sobald dies nicht der Fall ist muss angepasst werden. Auch Panik hilft einem an der Stelle nicht, da man hier die Kontrolle komplett abgibt. Dies hat auch mit der Kontrolle eigener Nervosität im Spiel zu tun. Man muss in der Lage zu sein nicht-zielführende Gedankengänge abzuschalten und seinen Fokus auf den Moment zu lenken (siehe hier).


    Eigenverantwortlich handeln

    Keiner wird dir helfen. Du musst selbst die Initiative ergreifen, um deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse umzusetzen. Damit ist zum einen der Anspruch an die Eigene Technik, der nur durch ein angemessenes Trainingspensum erreicht werden kann, und zum anderen der Anspruch an den Rahmen von Erfolg, den man sich selbst gesetzt hat und der nur durch ein angemessene Teilnahme an Spielen/Wettkämpfen etc, gemeint.
    Hierbei noch eine Notiz am Rande: Erfolg ist nur die Spitze des Eisbergs. Die derzeit erfolgreichsten Spieler mussten auch einen sehr weiten Weg gehen um dort hinzugelangen und sind keinesfalls bei jeden Turnier erfolgreich.


    Sich selbstsicher behaupten

    Dieser Punkt umreißt, dass man sich nicht von dem Gegner beeindrucken lassen darf und stets weiter kämpft. Man darf sich auf keinen Fall in Inaktivität zurückziehen und eine drohende Niederlage als gegeben hinnehmen. Man muss weiter aktiv mitspielen und sein bestes geben.
    Es gehört auch dazu, dass man die eigenen Vorstellungen an die Regeln im Konfliktfall ausdiskutiert und den Konflikt nicht scheut.
    Hiermit ist gemeint die Regeln in einem Fairen Rahmen auszulegen. Regelfickerei, also das Klammern an den Grashalm einer möglichen Regelverletzung in einem unterlegenen Spiel ist NICHT gemeint.


    Persönliche Integrität

    Man muss die eigenen Wertvorstellungen in angemessenem Rahmen auf sich selbst anwenden und seine eigenen Fähigkeiten in einem realistischen Rahmen abschätzen können.
    Man muss sich in Regelfragen objektiv mit der Spielsituation auseinandersetzen können. Weiterhin muss man zu die eigenen Fähigkeiten realistisch in dem Ist-Zustand bewerten können und nicht an dem Soll-Zustand (alles klappt Perfekt) messen.
    Dies hat auch viel mit der persönlichen Zielsetzung zu tun und kann erst mit einem gewissen Maß an Erfahrung umgesetzt werden. Man muss seine Fähigkeiten im Vergleich zu anderen realistisch einschätzen lernen.
    Als Paradebeispiel dient dient hier die Situation eines Spielers, der das erste mal bei einem P4P Turnier mitspielt. Dies Trifft auf 99% der Spieler 100%ig zu. War bei selbst auch nicht anders. Vorher dachte man selbst, dass man schon ganz gut kickern kann und möchte auf dem Turnier etwas erreichen. Auf dem Turnier stellt man fest, dass es nicht läuft. Nicht nur, dass die anderen besser sind, sondern man selbst spielt auch viel schlechter als sonst...



    Nur wenn diese 6 Säulen fest im eigenen Spiel verankert sind wird man mit großem Selbstwertgefühl an den Tisch treten können und dadurch sein eigenes Spiel besser bewerten können. Man Spielt mit mehr Freude und kann mehr umsetzen. Dadurch spielt man letztendlich auch stärker!
    Die meisten Spieler erreichen Selbstbewusstsein durch Referenzerfahrungen. Nachdem sich erste Erfolge eingestellt haben fällt durch die Erkenntnis der eigenen Fähigkeiten einiges an Anspannung ab und das Selbstbewusstsein nimmt zu. Dies spiegelt sich auch in der Körpersprache wider.



    Wer sich tiefergehend mit diesem Thema auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich das Buch "Die 6 Säulen von Selbstwertgefühl" von Nathaniel Branden. Dies wurde in einem allgemeinen Kontext geschrieben und der Inhalt lässt sich prima auf  Tischfußball übertragen.

    Autor: Fabian Wachmann

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    Sonntag, 8. März 2015

    Schnell an neuen Tisch gewöhnen (Teil 2)

    Strategie

    Wenn man an einen neuen Tisch kommt, kann man meistens noch nicht sein normales System voll aufziehen. Es ist besser, sich bei den ersten Bällen auf die Technik zu konzentrieren, damit die Technik möglichst schnell funktioniert. Man sollte sich dann möglichst lange auf das verlassen, was technisch funktioniert.
    Wenn der Gegner nämlich blockt, muss er trotzdem noch auf den Schuss/Pass aufpassen. Schüsse/Pässe, die technisch gar nicht erst funktionieren, kann er ignorieren und sich auf andere Optionen konzentrieren.

    3er Reihe

    Wenn man also aus der Mitte nicht nach Links schießen kann, wird der Gegner Mitte und rechts so zustellen, dass man gar nicht mehr durchkommt.
    Schießt man allerdings nie nach Links, weil man weiß, dass man mit diesem Schuss Probleme hat, wird der Gegner das nie erfahren und man kann immer noch nach rechts treffen. Hat man ihn dann konditioniert, reicht auch ein schlechter Schuss nach links. (Artikelreihe: Waffen nutzen)
    Oft funktionieren Schüsse nicht, weil man zu schnell macht. Man sollte sich aber darauf konzentrieren, den Gegner abzutimen, statt schneller zu sein.
    Hat man Angst davor reagiert zu werden, kann man Wechsler spielen. Technisch einfacher geht es auch mit zucken. Einfach in eine Richtung anzucken. Je nachdem auf welche Positionen der Gegner reagiert, wird eine übrig bleiben. Hat man oft genug gezuckt und genug Informationen gesammelt, kann man zuschlagen. Sollte der Gegner gar nicht auf das Zucken reagieren, wird er auch auf einen Schuss wahrscheinlich nicht reagieren. (Artikel: Schießen auf reaktive Deckung)
    Mit der Zeit gewöhnt man sich dann an den Tisch und kann sein System langsam aufstocken.

    Sollte die Technik gar nicht laufen, braucht man Notfallschüsse. Der geworfene Kurbler ist eine sehr leicht erlernbare Technik, die eigentlich immer geht. Im Prinzip ist es ein Jet, nur dass die Seitwärtsbewegung nicht mit dem Unterarm gemacht wird und entsprechend leichter ist. Auf dem Bonzini ist dieser Schuss allerdings sehr schwer.
    Da kann man dann aus dem Handgelenk schießen (vor allem schräg).

    2er Reihe

    Beim Rausschießen gilt grundsätzlich das gleiche, wie auf de 3er Reihe: System reduzieren. Als Verteidiger hat man es auch vergleichsweise einfach, weil es schon reichen kann, wenn man 3er und 5er Reihe vorbeikommt. Pässe sind auf neuen Tischen besonders gut für den Stürmer (vielleicht sogar besser als ein Tor). (Artikelreihe: Was bedeutet gut rauskommen?)
    Handgelenkschüsse gehen eigentlich auf jedem Tisch und wenn man schräg schießt, kommt man auch sehr gut raus. Pässe lassen sich so auch sehr einfach spielen.

    5er Reihe

    Die 5er Reihe sollte, wie die 2er Reihe, weniger Probleme machen, als die 3er Reihe, weil man aus dem Handgelenk passt. Die Ballführung kann Probleme bereiten, aber da kann man seine Zeit voll ausnutzen, ohne dass der Gegner Einfluss nehmen kann. So kann man sich in Ruhe an den Tisch gewöhnen.

    Sollte das gar nicht funktionieren, kann man ein stark reduziertes Kantenpasssystem spielen. Für mich ein absolutes Standardsystem, mit dem allerdings viele überhaupt keine Erfahrung haben. Entsprechend gut blocken sie es auch.
    Man lässt den Ball von der zweiten Puppe losrollen und wartet mit der ersten an der Bande und spielt entweder einen Kantenpass ins Feld oder einen Stickpass an die Bande. Beide Optionen kann man auch spielen, nachdem der Ball von der Bande abgetropft ist. Den Winkel des Kantenpasses kann man relativ einfach variieren, um es dem Gegner schwerer zu machen, den Pass zu blocken.
    Fakes sind auch einige möglich.

    Wie bei der 3er Reihe, gilt auch auf der 5er Reihe, dass man nicht zu schnell machen sollte.
    Gegner abtimen, nicht schneller sein!
    Solte der Gegner reagieren, spielt man einfach Fakes (Artikel: Schießen auf reaktive Deckung)

    Verteidigen

    Es gibt Tische mit flachen oder mit hohen Toren. Bei den Tischen mit flachen Toren (z.B. P4P) steht der Torwart vor dem Tor. Wenn man ihn bis zum Anschlag bewegt, steht er neben dem Tor.
    Bei Tischen mit hohen Toren (z.B. Bonzini) steht der Torwart auf der Torlinie. Muss also bis zum Anschlag bewegt werden, um ganz in der Ecke zu stehen. (Manche Tische, wie Leo gibt es in beiden Ausführungen)
    Daran muss man sich gerade in den ersten Bällen gewöhnen, sonst stellt man sie aus Gewohnheit falsch und wundert sich, dass man nichts hält. Wenn man die Puppe aber bewusst auf die richtige Position stellt, kann man seine Intuition darauf einstellen.

    Am Bonzini darf man sich noch darüber freuen, dass die 2er Reihe zu kurz ist. Man kann also nicht mit beiden Puppen beide Ecken decken. Dadurch kann man manche Stellungen erst gar nicht spielen und auch Kreuzen wird schwieriger.

    Mentale Einstellung

    Manchmal kann die Umstellung auf einen Tisch sehr schwer fallen. Jeder Spieler hat auch Tische, die ihm weniger liegen.
    Gerade dann sollte man nicht negativ an die Sache heran gehen. Das einzige was man erreicht ist eine selbsterfüllende Prophezeiung.
    Wenn man sich auf den Tisch einlässt und sein Spiel anpasst, wird jeder Tisch zu meistern sein.
    Manchmal ist es nur eine Frage der Einstellung.

    Vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim ausprobieren :)

    Autor: Lukas Übelacker

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    Sonntag, 1. März 2015

    Schnell an neuen Tisch gewöhnen (Teil 1)

    Technik

    Wenn man frisch an einen neuen Tisch kommt, muss man sich vor allem offensiv umstellen. Frei nach dem Motto: Im Weg stehen geht immer!

    Passen

    Zum Passen muss man schauen, ob der Tisch eher glatt oder klebrig ist. Das beeinflusst vor allem den Brush. Je glatter der Tisch ist, desto weiter hinten muss der Ball abgespielt werden. Es kann schnell passieren, dass man den Ball gerade spielt, weil es schwieriger ist eine Seitwärtsbewegung auf den Ball zu übertragen. Außerdem rutscht er besser nach vorne weg. Man muss also seine Seitwärtsbewegung verstärken und weniger Druck nach vorne geben. Wird der Tisch klebriger, muss man den Brush weiter vorne ansetzen, also z.B. direkt unter der Stange, statt leicht dahinter.
    Kantenpässe und Stickpässe sind etwas leichter umzusetzen, weil sie nicht so stark von der Spieloberfläche, dem Ball oder der Puppe abhängig sind.

    Ballkontrolle

    Dieser Punkt lässt sich im Spiel nur bedingt korrigieren. Man muss einfach schon trainiert haben, auf unterschiedlich glatten Tischen zu spielen. Generell gilt, dass man bei glatten Tischen mit noch weniger Kraft spielen muss. Um Bälle leichter zu fangen, sollte man auch nicht versuchen, sie direkt zu schnappen. Stattdessen bremst man sie erst ab und fängt dann den Abpraller. Dadurch werden Timing und Druck auf den Ball leichter umzusetzen.
    Beim TicTac hat man bei den meisten Tischen keine Probleme. Soccertische können höchstens ungünstige Füße haben, was TicTac schwieriger macht.

    Schießen

    Probleme beim Schießen können an zwei verschiedenen Stellen auftreten:
    Seitwärtsbewegung und Schussbewegung

    Wenn man an einem Tisch eingespielt ist, gehen Seitwärts- und Schussbewegung fließend ineinander über. An einem neuen Tisch kann man sich aber nicht mehr auf sein Gefühl verlassen.
    Deswegen trennt man beide Bewegungen gedanklich auf. In dem Moment, in dem man sich zum Schuss entschieden hat, konzentriert man sich nur noch auf die Technik. Zuerst eine saubere Seitwärtsbewegung und dann versucht man den Ball an der richtigen Stelle sauber zu treffen. So passt man bewusst sein Ballgefühl an den Tisch an.
    Die Seitwärtsbewegung kann man sich erleichtern, indem man auf dem Ball locker hin und her wippt. Für einen Schuss lässt man den Ball dann in die gewünschte Richtung loslaufen, indem man den Ball loslässt.
    Die Schussbewegung an sich macht eher selten Probleme. Meistens verreißt man den Schuss nämlich nur, weil man noch gedanklich dabei ist, den Ball zur Seite zu bewegen.
    Beim Jet kann es sonst nur passieren, dass man Schlupf beim Rollen über den Griff hat. Gerade am Bonzini kann das durch die schweren Puppen auftreten.
    Der Pin kann da schon mehr Probleme verursachen. Meistens werden an fremden Tischen aber nur Technikfehler aufgedeckt. Da hilft es, den Schuss in der Theorie verstanden zu haben, um gezielt herauszufinden, wo der Fehler liegt. (Artikel: Schuss retten, Der linke Pin)
    Manchen hilft es am Bonzini die Hand weiter um den Griff zu drehen. Ich halte nichts davon, aber wenn es funktioniert, scheint was dran zu sein. Besser finde ich aber eine saubere Technik oder ein
    anderer Griff. Erstaunlicherweise kann man mit den kleinen Standardgriffen sehr gut Pins schießen.

    Training

    Am besten lernt man die Umstellung, indem man einfach verschiedene Tische im Wechsel spielt.
    Es gibt zwar einige Tricks seine Technik im Spiel zu retten, aber das allein wird niemals genügen. Man muss an den verschiedenen Tischen trainieren!
    Daran führt kein Weg vorbei. Die angesprochenen Tricks helfen aber, effektiver zu trainieren.

    Spielmodus:

    2 Gewinnsätze bis 5
    Spiel 1, Tisch 1
    Spiel 2, Tisch 2
    Entscheidungssatz bis 5 mit 2 Toren Abstand bis maximal 8
    Immer 2 Bälle pro Tisch

    Man hat natürlich nicht immer verschiedene Tische zur Verfügung. Eine günstigere Alternative ist es, verschiedene Bälle zu verwenden. (Artikel: Trainingsphilosophie)
    Dabei sollte man etwas aufpassen mit Bällen, die härter sind, als die für den Tisch üblichen. Da kann es passieren, dass die Puppen beschädigt werden. Habe ich bis jetzt aber nur mit Tornadeball auf P4P gesehen.

    Vielen Dank fürs Lesen, den Rest gibt es nächste Woche in Teil 2

    Autor: Lukas Übelacker

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