Sonntag, 27. März 2016

Trainingsmodus: Reaktionstraining

Der Spielmodus One-touch und das Koordinationstraining für 3 & 5 sind gute Trainingsmethoden, um sein Spiel bei frei herumfliegenden Bällen zu verbessern.  Diese Spielidee zielt direkt auf Reaktionsfähigkeit ab.


Man macht einen Abschlussring von einem Bändchen um den Ball und spielt mit diesem. Dabei ist weniger entscheidend welchen Spielmodus man spielt. Denn durch das zusätzliche Material verändert sich die Laufbahn extrem. Insbesondere wenn er langsam auf einer Reihe läuft.  Der Ball rollt nicht mehr gerade und der Winkel, unter dem er von Figuren und Banden abprallt, ist jedes mal anders. Man kann den Ball nur unter Kontrolle bringen, wenn man in der Lage ist, im letzten Moment auf eine veränderte Bahn des Balls zu reagieren.

Passen ist sehr viel schwieriger und schießen ist weiterhin möglich.
Für freies Spiel lernt man damit, abgefälschte Bälle besser unter Kontrolle zu bringen.

Viel Spaß beim nachspielen.


Sonntag, 20. März 2016

Trainingsspiel: Koordinationstraining 5 und 3

Einen guten Spieler zeichnet mehr als nur gute Technik aus. Es gibt auch ein paar Fähigkeiten, die nicht direkt ersichtlich sind. Es verschafft einen großen Vorteil, unkontrolliert herumfliegende Bälle entweder selbst unter Kontrolle zu bringen oder ihnen noch einen Stoß zu verpassen, der sie auf das gegnerische Tor lenkt oder zumindest es dem Gegner erschwert, sie unter Kontrolle zu bringen. Diesen "Gücksfaktor" (siehe Artikel zum Glück) kann man lernen.

Hierzu gibt es eine sehr einfache Übung:
Man wirft den Ball ein und spielt sich diesen immer zwischen 3 und 5 hin und her ohne ihn zu fangen. Die Puppen, mit denen man spielt, sollten immer gewechselt werden, damit man nicht nur zwischen zwei Puppen gerade aus spielt.
Nach und nach steigert man die Geschwindigkeit, ohne den Ball zu verlieren. Wichtig ist die richtige Balance zwischen Geschwindigkeit am Limit und fehlerfreien Ballwechseln.

Die Übung eignet sich sehr gut als Aufwärmübung im Training oder vor einem Turnierspiel. Wie lange man das macht, bleibt einem selbst überlassen. Es gilt das Motto: "Viel hilft viel."
Wenn man diese Übung regelmäßig, z.b. täglich 10 Minuten, macht, wird man nach ein paar Tagen feststellen, dass man bei unkontrollierten Bälle zunehmend besser wird. Entweder man lenkt diese auf das gegnerische Tor oder man fängt sie.

Viel Spaß beim Training :)


Sonntag, 13. März 2016

Passspiel 3 - Strategie

In Teil 1 und Teil 2 wurden Pass- und Setupeigenschaften vorgestellt, um einzelne Pässe beschreiben zu können. Betrachtet man mehrere Pässe, lassen sich verschiedene Strategien formulieren.

Konditionierung

Wenn man einen Pass erfolgreich gespielt hat, macht es Sinn ihn zu wiederholen. Da der Gegner das auch weiß, sollte man versuchen herauszufinden, wegen welcher Pass- bzw. Setupeigenschaft der Pass erfolgreich war. Für den defensiven Spieler ist es sehr schwierig alle Eigenschaften im Auge zu behalten, deswegen behält man einen Teil bei und ändert andere Eigenschaften.

Beispiel 1: 

  1. Pass: Brushpass ins Feld gegen die Rollrichtung des Balls.
  2. Pass: Kantenpass ins Feld gegen die Rollrichtung des Balls
  3. Pass: Langes Setup; Brushpass ins Feld gegen die Rollrichtung des Balls.
  4. Pass: Kurzes Setup; Stickpass ins Feld
  5. Pass: Brushpass ins Feld nach einer Bandenberührung in Rollrichtung des Balls.

In Beispiel 1 ist eine typische Konditionierung auf Feldpass gezeigt. Die Passeigenschaft "Anspielposition: Feld" bleibt bei jedem Pass gleich, andere Pass- und Setupeigenschaften werden geändert. Dadurch ändert sich automatisch auch das Timing. Der Gegner weiß zwar, wohin der Pass kommt, aber nicht wann. Irgendwann wird er auch denken, dass man doch auch mal an die Bande spielen muss. Dann wird er auch öfter an der Bande stehen wollen, um den Wechsel abzupassen. Dann ist aber auch öfter der Feldpass frei und man kann immer weiter ins Feld passen.


Abwechslung

Nach einem erfolgreichen Pass geht man davon aus, dass der Gegner weiß, dass es sich lohnt den Pass zu wiederholen. Wechselt man dann Pass- und Setupeigenschaften bleibt man unvorhersehbar. Am besten funktioniert das, wenn man die Pass- und Setupeigenschaften beibehält, auf die der Gegner achtet, und gezielt einzelne Eigenschaften ändert.

Beispiel 2:

  1. Pass: Brushpass ins Feld gegen die Rollrichtung des Balls
  2. Pass: Brushpass an die Bande in Rollrichtung des Balls mit gleicher Abspielposition wie in Pass 1
  3. Pass: Kantenpass ins Feld gegen die Rollrichtung des Balls
  4. Pass: Schneller Stickpass an die Bande
  5. Pass: Brushpass ins weite Feld auf Mittelpuppe

In Beispiel 2 sind 5 sehr unterschiedliche Pässe aneinandergereiht. Pass 1 und 2 ähneln sich noch etwas, weil sie den gleichen Abspielpunkt haben, was eine gewisse Erwartung für den Feldpass generiert. Bei Pass 3 und 4 werden die abwechselnden Anspielpositionen beibehalten, aber die Passtechnik gewechselt und Pass 5 hat eine eher ungewöhnliche Anspielposition. Der Gegner kann nicht wirklich wissen, wohin der nächste Pass kommt. Er muss den Pass erraten und ist mehr oder minder zum Reagieren gezwungen. Vielleicht kann er durch Locken noch verteidigen, aber er weiß nicht wirklich, worauf er locken kann.


Anwendung

Konditionierung und Abwechslung sind die grundlegendsten Strategien beim Passspiel. Weitere Strategien lassen sich durch eine Verbindung beider Extrema umsetzen. Zum Beispiel könnte man die Konditionierung verstärken, indem man alle 3-4 Pässe die beibehaltene Passeigenschaft ändert (In Beispiel 1 also auch mal Bandenpässe einstreuen). Entsprechend kann man bei der Abwechslung auch manchmal Pässe wiederholen, weil der Gegner nicht noch einmal mit demselben Pass rechnet.
Es gibt sehr viele Möglichkeiten Strategien zu formulieren. Die beiden Beispiele für Konditionierung und Abwechslung enthalten noch nicht alle Pass- und Setupeigenschaften, haben aber schon sehr viele Variationsmöglichkeiten. Mithilfe der Eigenschaften lassen sich aber verschiedene Strategien einfach und vollständig beschreiben. In den Artikeln Offensive 5er Reihe und Defensive 5er Reihe sind Anregungen, welche Fragen man sich stellen sollte, um Strategien zu formulieren.


Autor: Lukas Übelacker

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Sonntag, 6. März 2016

Verteidigen: Pin Rechtslang

Offensive verstehen

Um zu verstehen, wie man ein System verteidigen kann, muss man die Optionen und die "Denkweise" des Systems verstehen.
Die Optionen des Pin Rechtslang Systems haben wir in diesem Artikel vorgestellt: System: Pin Rechtslang

Am wichtigsten sind die Standardoptionen. Kann ein Stürmer diese nicht vollständig schießen, kann er in der Regel auch nicht das ganze Tor bearbeiten. Das macht es einem als Verteidiger sehr einfach, weil man auch nicht das ganze Tor decken muss. Die übrigen Lücken werden dann sehr klein.
Die Standardoptionen sind meistens auch die Optionen mit der kürzesten Abrufzeit. Die Abrufzeit ist die Dauer zwischen Entscheidung und Durchführung. Je schwieriger jemandem eine Option fällt, desto länger die Abrufzeit.
Bei Langsystemen muss man zwischen zwei Varianten unterscheiden: Langfokus und Kurzfokus.
Spieler mit Langfokus bevorzugen lange Optionen, wie den namensgebenden Rechtslang. Kurze Optionen werden zum öffnen der langen Optionen verwendet. Bei Kurzfokus ist es genau umgekehrt. Die Standardoption auf die Mitte ist die anspruchsvollste und wird gerade von Anfängern zu weit (3/4 Länge; Position 4) geschossen.
Zur Vorbereitung der Optionen, zuckt der Schütze an oder springt mit dem Ball in den Raum. Man kann dieses System als aktiv bezeichnen, da durch diese Bewegungen Druck ausgeübt wird und die Bewegungen des Verteidigers abgetastet werden. Es gibt zwar auch Schützen, die Rechtslang als reaktives System spielen, das ist aber eher die Ausnahme (z.B. Björn Brose)

Die wichtigsten Zusatzoptionen sind der schräge Kurbler, der geworfene Kurbler (1/4 Länge; Position 4) und der 3/4 Schuss (auf Position 2). Der schräge Kurbler wird eingesetzt, um eine bestimmte Puppenstellung zu erzwingen (2er nah am Ball, Torwart weg vom Ball). Die Schüsse auf Zwischenpositionen sind nur dann gefährlich, wenn der Schütze die Ecken weit genug trifft.


Verteidigungsstrategie

Durch den Fokus ist klar, welche Optionen der Schütze bevorzugt. Auf diese Optionen sollte man versuchen den Schützen zu locken. Dabei muss man darauf aufpassen, sie nicht zu lange offen zu halten, da die Abrufzeit sehr kurz ist. Auch das Verlangen diese Lücken zu schießen ist sehr hoch, was das Locken vereinfacht, aber auch die ausnutzbaren Zeitfenster verkleinert. Immer wieder wird der Schütze vom Fokus absehen, um durch einen Schuss auf die andere Ecke die Fokusoption zu öffnen. Die Lücke sollte man danach aber nicht stärker decken, da sonst der Plan des Öffnens aufgehen würde. Man kann weiter an der Strategie festhalten, die Fokuslücke zu decken. Zum Locken auf die Fokusoption kann man die Lücke kurz offen lassen und im selben Timing zuziehen, wie sich der Schütze zum Schuss entscheidet oder man zieht mit einer Puppe aus der Lücke weg und wieder hin (zurückfahren, kreuzen, Außenmann).  Shufflebewegungen sind gegen Langsysteme meistens schlecht, weil man beim Shuffle am häufigsten über die Mitte fährt (schwierigste Standardoption) und dadurch die Ecken zu lang offen sind.

Mit dem schrägen Kurbler versucht der Schütze eine Puppenstellung zu erzwingen. Das macht es schwieriger zu kreuzen, weil der schräge Kurbler offen ist, wenn man mit der 2er Reihe den Langen deckt. Mit dem Tormann auf der Mitte kann man aber den schrägen Kurbler decken, wenn er nicht weit genug gespielt wird.
Die Zusatzoptionen auf die Zwischenpositionen können durch mehr Bewegung abgedeckt werden. In der Regel ist der 3/4 aber ungewollt und sollte nicht zu sehr beachtet werden, sonst ist der viel wichtigere Lange frei.


Autor: Lukas Übelacker

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