Nicht bei jedem Spiel im Tischfußball ist ein Schiedsrichter mit am Tisch. Trotzdem passieren immer wieder Fouls. In diesem Artikel zeigen wir euch, wie man Fouls richtig reklamiert.
Zuerst soll geklärt werden, was mit richtig reklamieren überhaupt gemeint ist. Die Regeln geben vor was erlaubt ist und was nicht. Fairness bedeutet, sich an diese Regeln zu halten. Das bedeutet, dass auch Fouls in Ordnung sind, solange es die vom Regelwerk vorgesehenen Konsequenzen hat. Zusätzlich wird im Regelwerk ein sportlicher Umgang miteinander gefordert. Richtig reklamieren bedeutet also, eine Situation dem Regelwerk entsprechend zu lösen. Nicht mehr und nicht weniger. Es ist ein nüchterner Prozess, der durch Leidenschaft für das Spiel aufgestachelt werden kann, aber genau dafür gibt es die Forderung nach Sportlichkeit. Egal wie hart umkämpft das Spiel ist, man soll sich nicht wie ein Arsch verhalten, schließlich geht es im Tischfußball vor allem um das miteinander.
Reklamieren
Bei vielen Situationen ist man sich nicht sicher, ob ein Foul begangen wurde oder nicht. Das kann daran liegen, dass die Situation schwierig zu beurteilen ist, man noch nicht so erfahren ist oder Angst hat einen Fehler zu machen. Egal was der genaue Grund ist, so wie man darüber nachdenkt, konzentriert man sich nicht mehr auf das Spiel. Manche regen sich auch darüber auf, dass der Gegner bei einem "eindeutigen" Foul einem nicht von sich aus den Ball gibt. Dabei ist der Gegner nicht dazu verpflichtet, ein selbst begangenes Foul zu reklamieren.
In jedem Fall kann man eine Ansage machen, indem man "Stopp" ruft. Das ist nichts schlimmes, denn man kann dann einfach über die Situation reden. So kann man schwierige Situationen aufdröseln. Bei wenig Erfahrung, lernt man was ein Foul ist. Und man bleibt mit den Gedanken beim Spiel.
Diskussion
Beim Reklamieren fängt die Diskussion schon an. Im oberen Abschnitt wurde empfohlen, durch rufen von "Stopp" zu reklamieren. Im Gegensatz dazu bringen Aussagen wie "Foul", "Gib mir den Ball" oder ähnliches direkt Aggression in die Diskussion. Da ist es verständlich, wenn der Gegner auch mit Aggression reagiert.
Man sollte also ganz nüchtern in die Diskussion starten. Um dem Gegner klar zu machen, warum man ein Foul gesehen hat, beschreibt man die Situation möglichst objektiv. Der Gegner wird dann mit seiner Sicht antworten. Durch die hohe Geschwindigkeit im Tischfußball kann es schnell passieren, dass man Details übersieht oder den genauen Ablauf anders wahrgenommen hat. Das gilt für beide Parteien. Versucht man also objektiv zu bleiben, wird man irgendwann auf den wahren Ablauf kommen oder ihn annähern können.
Wo geht es weiter?
Hat man sich auf den Ablauf geeinigt, ist es einfach zu bestimmen, von welchem Punkt aus weitergespielt wird. Im Zweifelsfall reicht ein Blick in das Regelwerk. So einfach ist es nur leider nicht immer. Dann ist es wichtig einen Kompromiss zu finden. Würden beide Parteien auf ihrer Meinung beharren, könnte die Situation nicht gelöst werden. Dann braucht man unbedingt einen Schiedsrichter.
Ein typisches Problem sind Schlagfouls. Die Wahrnehmung der Schlaghärte kann unterschiedlich sein, genau wie Timing des Schlags. Ein möglicher Kompromiss wäre eine Wiederholung des Passes/Schusses. Das könnte man daran festmachen, wie man während dem Foul noch zum Ball steht. Hat man den Ball mit der Vorder oder Rückseite berührt, kriegt man den Ball tendenziell zurück. Berührt man nur mit der Seite den Ball, wird tendenziell wiederholt. Hat man ihn gar nicht berührt, wird der Ball tendenziell an der Stelle weitergespielt, an der er gerade ist. Natürlich hängt das immer von der Situation ab, welcher Kompromiss sinnvoll ist. Man kann aber Vorschläge machen, diese diskutieren und dann auf eine Lösung kommen.
Dabei sollte man mit dem Regelwerk argumentieren. So ist es leichter nachvollziehbar und hat auch eine Grundlage. Natürlich kennt man das Regelwerk nicht auswendig, Situationen wiederholen sich aber, so dass man bestimmte Regeln während den Regeldiskussionen automatisch mitlernt. Es hilft auch dabei die Diskussion objektiv zu halten.
Betrug
Bei Fouls schwingt immer die Angst mit betrogen zu werden. Die Erfahrung zeigt, dass wirklich nur in Ausnahmen absichtliche Fouls begangen werden. Die Tischfußballer habe ich zumindest vor allem fair erlebt. Kommt es trotzdem einmal so weit, muss man unbedingt einen Schiedsrichter holen. Anders lässt sich die Situation nicht sinnvoll lösen. (In den meisten Fällen wird aber der Schiedsrichter geholt, damit man keine Diskussionen hat und nicht weil eine Partei gerade betrügt)
Autor: Lukas Übelacker
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