In einem früheren Artikel wurde das Prinzip der Abrufbarkeit vorgestellt: Link. Man kann es nutzen, um die Geschwindigkeit seiner eigenen Schüsse zu verbessern. Aber auch für Verteidiger ist es interessant, denn es gibt einem mehr Möglichkeiten, sich an das Timing des Schützen anzupassen.
Nach der Entscheidung läuft der Rest des Schusses ab, ohne dass der Schütze noch etwas ändern kann. Währenddessen kommen die Zeitverluste Ansatz und Hemmung zum Tragen. Sie beeinflussen die Geschwindigkeit und damit auch das Timing des Schusses.
Hemmung
Sieht der Schütze keine sichere Lücke, hat technische Schwierigkeiten oder ist nervös, werden seine Schüsse gehemmt. Beim Verteidigen nutzt man das aus, indem man Lücken erschwert oder ihn zwingt die Lücke zu schießen, die er nicht schießen möchte. Die Hemmung ist für verschiedene Optionen unterschiedlich ausgeprägt. Deshalb kann man stark gehemmte Schüsse deutlich länger offen lassen, als schwach gehemmte Schüsse. Hat ein Jetschütze z.B. Hemmungen nach rechts zu schießen, kann man diesen länger offen lassen und deckt so automatisch den Linken mehr.
Daraus ergibt sich für jeden Schuss ein prägnantes Timing. Um es herauszufinden, lässt man Schüsse unterschiedlich lange offen. Wenn er dann schießt, kennt man sein Timing. Dabei ist es egal, ob ein Tor fällt oder nicht. Hat man das Timing herausgefunden, wird der Schütze enorme Schwierigkeiten haben zu treffen. Man lässt dann eine Option gerade so lange, wie der Schütze braucht, um sich für den Schuss zu entscheiden. Nach der Entscheidung, wird die Schussbewegung nur noch durchgeführt, ohne dass der Schütze noch korrigieren kann.
Ansatz
Der Übergang aus dem Setup in den Schuss muss möglichst sauber erfolgen. Jede Unsauberkeit oder Korrektur wird als Ansatz bezeichnet. Dadurch verrät der Schütze schon vor der Seitwärtsbewegung, dass er einen Schuss machen möchte. Wohin er schießt, kann man dadurch kontrollieren, was man offen lässt. Man kann so auch leichter erkennen, worauf er achtet. Sprich auf welches Muster er wartet, ob er darauf wartet, dass eine Puppe wegzieht usw. Hat man den Ansatz erkannt, kann man den Schuss reagieren, weil von Entscheidung bis Abschuss viel mehr Zeit vergeht.
Zeitverluste
Hemmung und Ansatz treten eigentlich nie getrennt auf. Sie greifen ineinander und können gemeinsam ausgenutzt werden. Hat der Gegner eine Hemmung, kann sich dadurch auch ein Ansatz entwickeln. Der Schütze spürt nämlich, dass er eine Hemmung hat und versucht deswegen den Schuss technisch möglichst gut zu machen. Umgekehrt kann ein Ansatz eine Hemmung auslösen, weil der Schütze Angst hat reagiert zu werden. Diese Hemmung gibt einem als Verteidiger allerdings noch mehr Zeit, den Ansatz zu lesen und zu reagieren.
Autor: Lukas Übelacker
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