Mit genügend Training wird der Unterschied zwar geringer, aber trotzdem ist der Rechte bei den
meisten einfach konstanter.
Ich habe dafür einige Ideen, warum das so ist und wie man seinen linken Pin verbessern kann.
Verkrampfter Arm
Bei einem gezogenen Pinshot bewegt man die Hand seitlich an den Körper. Bei dieser Bewegung kann man den Arm senkrecht zum Griff halten, das Handgelenk bleibt in einer angenehmen Haltung. Die Handhaltung ist so, als ob man den Arm einfach herunterhängen lassen würde.
Beim gedrückten Pinshot wird das Handgelenk mehr beansprucht. Der Arm wird nämlich beim Schuss gestreckt.
Dadurch verkrampft der Arm und die Bewegung ist nicht mehr so flüssig wie beim gezogenen Pinshot.Man hat also eine langsamere Schussbewegung oder zieht die Stange unbewusst zurück, um das Handgelenk weniger zu belasten.
Problemlösung:
Näher an den Tisch stellen. Je näher man am Tisch steht, desto weniger muss man den Arm strecken.
Rechtes Bein nach vorne. Dadurch ändert sich leicht die Körperhaltung. Vielen fällt in dieser Haltung der gedrückte Pin leichter und der Gezogene schwerer.
Gegenbewegung. Wenn man einen Pin schießt, bleibt man möglichst an der Stelle stehen, von der aus man schießen möchte. Manche bezeichnen das schon als Gegenbewegung. Ich meine hier aber eine gezogene Stangenbewegung. Dabei wird das Handgelenk deutlich entlastet. Man schießt zwar immer noch mit einem gestreckten Arm, aber die Bewegung geht in Richtung entlastender Haltung (Arm seitlich am Körper). Man muss nur darauf achten, dass man den Schuss durch die Gegenbewegung nicht verreißt.
Ich kann nur empfehlen den Pinshot ohne Gegenbewegung zu trainieren und im Turnier mit Gegenbewegung zu spielen. So kommen bei mir die Pinshots auf beide Seiten konstant.
Schussbewegung zu langsam
Meistens fliegt der Ball schräg nach außen an den Pfosten, wenn man den linken Pin schlecht schießt.
Das liegt daran, dass man den Ball zu spät trifft.
Der Schuss muss also schneller werden - nur was heißt schneller?
Problemlösung:
Schneller heißt nicht, dass man mehr Kraft aufbringen oder seinen Schuss brutaler abreißen muss. Stattdessen muss die Ausholbewegung kürzer werden.
Anschlag benutzen. Man kann eine Stange oder etwas ähnliches auf den Kicker legen. Wenn man dann zu weit ausholt, schlägt man an die Stange an. So hat man direktes Feedback, was zu weit ist.
(Jet-Schützen sollten das auch probieren ;P)
Kurze Pins trainieren. Kurze Pins kann man nur mit einer schnellen, kurzen Schussbewegung schießen. Selbst wenn man diese Schüsse im Spiel nie benutzen sollte, bringen sie sehr viel für die generelle Pin-Technik
Richtiger Krafteinsatz. Generell sagt man, dass man den Pin ohne Kraft schießen soll. So ganz stimmt das auch nicht, weil der Schuss sonst keine Geschwindigkeit kriegen würde (auch wenn man nicht viel Kraft braucht). Bei der Ausholbewegung braucht man überhaupt keine Kraft. Legt man Kraft in die Ausholbewegung, wird sie unnötig lang. Erst bei der Schussbewegung selbst braucht man Kraft. Hierbei gilt, dass je größer die Maximalkraft ist, desto größer auch die Schnellkraft ist.
Schlupf beim Rollen über den Griff
(Das führt zu einer langsameren Schussbewegung, aber durch seine Eigenart zähle ich es nochmal extra auf)
Schlupf bedeutet, dass der Griff unter der Hand durchrutscht. Das fällt den meisten gar nicht auf, weil der Schuss viel zu schnell ist. Der Einfluss ist je nach Tisch und Equipment auch unterschiedlich groß. Am Bonzini merkt man ihn z.B. am stärksten.
Der Schlupf wird aber auch von der Schussrichtung bestimmt.
Da man links neben der Stange steht, zieht man die Stange bei einem gezogenen Pin leicht horizontal zu sich und drückt sie entsprechend bei einem gedrückten Pin horizontal von sich. Die Bewegung ist sehr klein, aber kann für Schlupf sorgen.
Problemlösung:
Also zuerst den Grip erhöhen (Bändchen, Handschuhe, etc). Doch man kann die Reibung auch erhöhen, indem man in horizontaler Richtung leicht gegen den Griff drückt. Dafür braucht man nur wenig Kraft. Benutzt man zu viel Kraft, wird der Schuss wieder verkrampft. Im Prinzip geht es nur darum, dass man verhindert, dass die Hand den Kontakt zum Griff verliert.
Mit diesen Ideen habe ich gelernt, viel konstantere Pins zu schießen.
Vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim Ausprobieren :)
Autor: Lukas Übelacker
Inhaltsverzeichnis
"Ich kann nur empfehlen den Pinshot ohne Gegenbewegung zu trainieren und im Turnier mit Gegenbewegung zu spielen." Das kann ich mir schwer vorstellen, dadurch ändert sich ja der Großteil des Schusses und im Turnier dann wieder umzustellen ist ja auch für den Kopf nicht so einfach. // Handgelenk: Beim Pinshot muss das Handgelenk steif bleiben, zumindest hab ich das so gelernt. Demnach finde ich das mit dem "Entlasten" recht verwirrend. Der Grund dafür: eine präzise Abrollbewegung mit Gegenbewegung (und die ist gerade beim Links ziemlich wichtig, muss man da doch meist um den Verteidiger schießen) ist mit einem variablen Handgelenk nicht mehr möglich, was meist auch der Grund dafür ist, dass die Leute die Stange verlieren beim Schuss. Wechsler gehen dann auch nicht mehr. // Beinhaltung: nimmt man das rechte Bein nach vorne, hat das ein paar Nachteile; der Körper ist ziemlich nah am Tisch, zumindest fühlt sich das ziemlich unangenehm an. Ich hab auch gemerkt, dass ich auf der 5 das Gewicht auf das rechte Bein und auf der 3 auf das linke Bein verlagere - ich glaube, dass das mit der Anspannung der Schulter zu tun hat (einfach mal ausprobieren), was ja auch recht wichtig ist beim Pinshot. Mit rechtem Bein vorne lassen sich Wechsler auf jeden Fall um einiges schwieriger ausführen. Und zu guter Letzt: dadurch macht man seine Waffe, den Rechts-Pin, um einiges schwächer, was ja bestimmt nicht gut ist wenn man bedenkt, dass es der anatomisch gesehen stärkere Schuss ist. Achja, ich kenne auch keinen guten Pin-Schützen, der das rechte Bein vorne hat.
AntwortenLöschenEin schlechter Links-Pin hat, so habe ich das zumindest bei mir gemerkt, meist mind. eine der folgenden Ursachen:
AntwortenLöschen- zu lange Ausholbewegung
- Ball ist zu weit unter der Stange: das kommt dadurch, dass bei der Seitwärtsbewegung zuviel vertikaler Druck auf den Ball gegeben wurde -> das kann einerseits schon dazu führen, dass die Ausholbewegung zu lang wird (zu ruckartig) und andererseits dazu, dass das Handgelenk nicht mehr "gerade" ist, was dann bei der Abrollbewegung zu Ungenauigkeiten führt
- falsches/ungünstiges Setup: je nachdem, wie man vor dem Schuss auf dem Ball steht, ist meist eine Richtung einfacher zu schießen (außer man ist mittig). Beispiel Marc-Balic-Setup: rechts-3/4-Auflage, rechts auf dem Ball (d.h. der Ball guckt links unter der Puppe hervor). Wenn Marc links schießt, geht er einen langen Weg über den Ball und dieser wird dadurch sehr gut beschleunigt, sodass es für ihn schwierig ist, den Ball "einzuholen", um ihn dann sauber mit der Gegenbewegung zu treffen. Deswegen kann er auch schwer ansatzlos links-kurz (also von seiner Position aus in die Mitte) schießen, weil der Ball eben so schnell ist. Viele Pin-Schützen machen gerade am Anfang den Fehler, dass sie den Ball zwar aus der Mitte schießen, aber nicht mittig auf dem Ball sind, sondern ein kleines Stück rechts. Der Unterschied zwischen einem Setup, welches den Links einfacher macht (d.h. man ist mit der Puppe auf der linken Seite des Balles) und dem beschriebenen ist enorm!
- zu wenig Gegenbewegung
Meine Lieblingsübungen für einen guten Links:
1) Front-Pin -> nach links "tappen", in die Mitte, nach rechts, in die Mitte und dann erst den Links schießen. Wichtig dabei ist, dass man das "rüberziehen & klemmen" so ausführt, als ob man schießen würde (d.h. nicht zu langsam). Hat den Vorteil, dass man lernt den Ball parallel zur Stange zu führen (wichtig für Wechsler und natürlich auch für einen lockeren, ansatzlosen Schuss) und auch dann noch links schießen kann, wenn die Schulter schon verkrampft.
2) Mitte-Setup, einen Übersteiger und sofort links schießen. Darauf achten, dass man den Ball auf der rechten Seite "mitnimmt". Dadurch trainiert man sehr gut die kurze, schnelle Ausholbewegung und die "Steifheit" des Handgelenks.
Das wars von meiner Seite als Anregung. Auch wenn ich jetzt hier noch einen kleinen Roman geschrieben habe, finde ich den Artikel echt allererste Sahne, einiges hab ich ja auch wiederholt und vieles weggelassen. Ich antworte auch gerne, falls jemand anderer Meinung ist oder Fragen hat.
Wow, vielen Dank für dieses ausführliche Feedback.
AntwortenLöschenIch versuche auf alles einzugehen:
//Ohne Gegenbewegung trainieren: Ich finde die Gegenbewegung so leicht anzubringen, dass ich keinerlei Probleme habe im Turnier umzuschalten. Aber ist natürlich intuitiv das im Turnier zu spielen, was man auch trainiert hat.
//Handgelenk: Ich habe das Handgelenk während dem Schuss auch steif. Bei einem gedrückten Pin ist aber die Beugung des Handgelenks eine andere. Man kann nicht bei beiden Richtungen ein gerades Handgelenk behalten. Sonst würde man schräg über den Griff rollen. Die gebeugte Haltung beim Linken ist belastender, als die gerade beim Rechten. Mit Entlasten meine ich, dass nach der Schussbewegung das Handgelenk wieder in eine ungebeugte Haltung bewegt wird.
//Beinhaltung: Die Idee dahinter ist, dass der Rechte zwar schwächer wird, aber eben nicht wegbricht, weil er so "leicht" ist. Man schießt also den Rechten nicht mehr deutlich besser als den Linken, sondern beide möglichst gleich gut. Wechsler sind übrigens weiterhin möglich. Der nach Links geschossene geht leichter, während der nach Rechts geschossene schwieriger ist. Deine Erklärung, warum man doch nicht die Beinhaltung ändern sollte, finde ich aber schlüssig und gut. Ich persönlich ändere meine Beinhaltung auch nicht, habe es aber der Vollständigkeit halber in den Artikel übernommen.
Deine Übungen klingen auch sehr gut. Habe sie bis jetzt noch nicht lange testen können, aber ich finde man spürt direkt, wie viel sie bringen können.
AntwortenLöschenHallo, sehr schöner Artikel. Ich wollte dennoch mal fragen, ob es nicht noch Tipps/Denkansätze gibt, um die Ausholbewegung zu reduzieren? Ich habe das Problem, sowohl beim Pinshot nach rechts als auch links, öfters neben das Tor zu schießen. Durch diesen Artikel bin ich mir relativ sicher, dass es an der zu großen Ausholbewegung liegt. Habe mir mal ein Hindernis auf den Tisch gelegt und dieses natürlich erstmal beim Ausholen fast vom Tisch gefegt. ;-) Somit war das Problem erstmal klar, aber mir fällt es enorm schwer die Ausholbewegung zu reduzieren. Selbst wenn ich gefühlt gar nicht mehr nach unten abrolle stoße ich an das Hindernis. Das Ausholen/Abrollen dürfte ja eigentlich nur noch ein minimales Zucken sein oder wie kann man sich das vorstellen? Wenn ich zum Ausholen/Abrollen keine Kraft verwende wie geschieht diese Bewegung dann? Lässt man die Hand gedanklich kurz durch die Schwerkraft "fallen" und zieht dann zum Schuss an oder passiert das Ausholen einfach durch leichten horizontalen Druck? Irgendwie fehlt mir da ein bisschen die Vorstellung mit der ich arbeiten kann. Sorry schonmal wenn das alles etwas wirr klingt, aber ich hoffe man versteht was ich meine.
AntwortenLöschenHallo, vielen Dank!
LöschenIch weiß genau was du meinst, das Problem hatte ich auch. Vor allem auf Bonzini ist das schlimm. Wahrscheinlich aber der beste Tisch, um Aushol- und Schussbewegung zu trainieren, weil die Puppen so schwer sind. Da kommt auch das "Fallen" lassen der Puppe durch die Schwerkraft zum tragen. Beim Soccer müsste das vom Prinzip her auch so sein, habe es aber noch nicht spüren können.
Die Ausholbewegung ist wirklich nur noch mehr ein zucken. Schau dir im Artikel den Punkt "Richtiger Krafteinsatz" an.
Zum Trainieren helfen z.B. kurze Pins, weil man da so schnell wie möglich die Aushol- und Schussbewegung machen muss.
Oder man macht folgendes:
Man legt den Ball auf der 3er Reihe auf Stangenhöhe. Die Puppe dahinter, der Ball ist also nicht geklemmt. Dann holt man in Ruhe aus, aber nur ein kurzes Stück. Eine Stange (oä) auf dem Tisch kann als Orientierung dienen, aber ich empfehle noch weniger auszuholen. Die Handhaltung sollte dabei wie bei der Ausholbewegung beim Pin sein. Dann schießt man aus der ruhenden, ausgeholten Puppe einen Pin (nur Schussbewegung). Das fühlt sich anfangs komisch an und wirkt bei den ersten Versuchen zu schwach. Das liegt nicht an fehlender Kraft, sondern man ist es evtl. gewöhnt, den Krafteinsatz schon bei der Ausholbewegung und nicht erst bei der Schussbewegung zu beginnen.
Manchmal hilft es auch, wenn man Dinge übertreibt. Sprich die Ausholbewegung so kurz machen, wie nur irgendwie möglich. Selbst wenn dann der Schuss komisch kommt.
Also ganz leichten Druck auf den Ball geben, den Ball zur Seite bewegen und so wie du den Ball nicht mehr unter der Puppe spürst, mach eine Schussbewegung ohne Ausholbewegung. Durch den Druck auf den Ball macht man die Ausholbewegung automatisch. Wenn man gedanklich die Ausholbewegung weglässt, lässt man zu, dass die Ausholbewegung automatisch abläuft.
Diese Übung soll dabei helfen ein Gefühl für die minimale Ausholbewegung zu bekommen. Die ist fürs echte Schießen natürlich zu klein, aber man kennt dann die Grenzen.
Ich hoffe das konnte dir weiterhelfen!
Hey, vielen Dank für die Tips. Der richtige Krafteinsatz scheint auf jedenfall der Schlüssel zu sein. Habe heute etwas rumprobiert. Habe festgestellt dass ich tatsächlich immer recht viel Kraft zum Ausholen verwende. Fühlt sich gleich ganz anders an wenn man die weg lässt. Aber natürlich bekomm ich das nur hin, wenn ich alles sehr langsam ausführe. Wird wohl ne Weile dauern bis ich es schaffe mir den falschen Krafteinsatz abzugewöhnen. Aber dir langsamen Versuche lassen schon erahnen wo es hingehen kann und machen Hoffnung! Danke dafür!
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