Aktionsbasierte Elemente fassen die Anteile der Offensive zusammen, die darauf ausgelegt sind eine Reaktion bei der Defensive zu provozieren, wie zum Beispiel Täuscher. Analog für die Verteidigung sind die Teile gemeint, die eine unmittelbare Reaktion auf Elemente des Angriffs darstellen, wie zum Beispiel das Schließen einer Lücke oder das verändern des Musters als Reaktion auf ein gewisses Zeichen des Gegners.
Geplante Elemente stellen die Anteile der Defensive dar, die darin besteht Muster zu fahren, die unabhängig von der Offensive sind, wie zum Beispiel feste Muster, die zu vorher geplanten Zeitpunkten gefahren werden. Analog für den Angriff wird der Teil beschrieben, der die Bewegungen der Verteidigung versteht. Also das Wiedererkennen von charakteristischen Bestandteilen, in dem Verteidigungsmuster, das die nächste Position verrät. Beispielsweise wenn Sturm verstanden hat, dass der gegnerische Torwart immer die Mitte geöffnet hat, nachdem er die beiden Stangen gekreuzt hat (Torwart der 1er Reihe fährt auf die andere Seite einer Figur der 2er Reihe).
Gute Offensiven und Defensiven nutzen beide Merkmale aus. Es können sehr gute Systeme mit Schwerpunkt auf einem der beiden Seiten aufgezogen wird. Dies gelingt nur, wenn das System die ganze Zeit über an die Stärken und Schwächen des Gegners angepasst wird. Hierzu hilft es, wenn aktionsbasierte von geplanten Elementen unterscheiden lernt.
Christian Szüle spielt mit vielen aktionsbasierten Elementen. Er verwendet extrem viele Täuscher, um die Reaktionen des Gegners abzutasten.
Mick Kunath verwendet für seine Verteidigung fast ausschließlich aktionsbasierte Elemente. Er baut seine Verteidigung über die Muster auf, die er fährt und ist damit erfolgreich, weil er ein gutes Gespür für Abschusszeitpunkte und Optionenwahl des Gegners hat.
Hieraus ergeben sich einige sinnvolle Strategien, die helfen den gegenüber zu verstehen. Zuerst ein paar grundlegende Ideen aus Sicht des Angreifers:
Wenn der Verteidiger stark reagiert, lohnt es sich für den Angreifer, viele Täuscher zu verwenden, um die Reaktionen abzutasten und daraus dann die offenen Lücken zu antizipieren (siehe auch "Schießen auf reaktive Verteidigung"). Bei einigen Verteidigern, die reaktionsbasiert halten, kann ein Stack Overflow provoziert werden. Indem man ganz viele Täuscher verwendet, weiß der Verteidiger nicht mehr worauf er reagieren soll und reagiert ab einem bestimmten Moment garnicht mehr. Dann können die offenen Lücken einfach geschossen werden.
Wenn der Verteidiger wenig reagiert, dann bringen Täuscher wenig und man sollte auch wenige benutzen (siehe auch "Schießen auf Muster").
Aus Sicht der Defensive ist die Sache genau umgekehrt. Wenn der Stürmer viele Täuscher verwendet, dann lohnt es sich wenig darauf zu reagieren. Dadurch wird er in die Richtung gebracht, dass sein Hauptwerkzeug, der Täuscher und die daraus resultierende Reaktion, nicht funktioniert. Wenn er wenig Täuscher verwendet, dann lohnen sich stärkere Reaktionen. Solche Stürmer versuchen häufig Lücken zu finden, die sich zyklisch öffnen. Dies kann man durchkreuzen, indem man zum Beispiel Lücken sehr lange offen lässt. Dadurch öffnet sich diese Lücke nicht und der Stürmer erkennt sie ggf. nicht als geöffnet ("Arschloch-Deckung").
Im Allgemeinen gilt: Wenn die eigenen Reaktionen nicht schnell genug sind, hilft ein besserer Plan.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Autor: Fabian Wachmann
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