Sonntag, 23. Oktober 2016

Stellungsspiel: Einzeldeckung

Das Stellungsspiel im Einzel ist sehr ähnlich zum Stellungsspiel im Doppel. Die Schüsse aufs Tor bleiben die gleichen, Pässe sind fast unmöglich und man hat nur zwei Stangen in der Hand. Das grundlegende Deckungsprinzip (Optionen decken, öffnen, erschweren) gilt auch weiterhin.

Üblicherweise wird die Verteidigung an der 5er Reihe orientiert, da sie die meisten Optionen deckt und zur Kommunikation der Deckungsstrategie dient (Siehe Artikel Stellungsspiel: Reihendiskussion). Im Einzel braucht man den Kommunikationsaspekt natürlich nicht. Es gilt weiterhin, dass man mit der 5er Reihe die meisten Optionen deckt, aber die Verteidiger hat man in der Regel nicht in der Hand. Aus diesem Grund orientiert sich die Deckung an der Reihe, die sich nicht bewegt. In der Regel sind das die Verteidigerstangen. Die Stangen, die sich nicht bewegen, werden nach vorne geklappt. So ist es für den Gegner schwieriger, durch die Puppen zu schießen. Also die Puppen anzuschießen, so dass diese durchdrehen und den Ball nicht aufhalten.

Die anderen Reihen werden, je nachdem was der Gegner für ein System spielt, in Standardstellung gebracht. Im Einzel gibt es aber nicht nur Torschüsse. Auch vorgeschossene Bälle sieht man oft. Diese sollen einfach nur an der Deckung vorbeikommen, so dass man den Rebound fangen kann. Es gibt verschiedene Herangehensweisen, um dagegen vorzugehen:

  • Mehr bewegen: Man bewegt sich öfter aus der Standardstellung in andere Stellungen oder versucht mehr Schüsse zu reagieren.
  • Schneller wechseln: Man kann genauso wilde Bälle fangen wie der Gegner, man muss nur schneller zwischen den Stangen wechseln können.
  • Verteidigerstangen nehmen: Der fehlende Verteidiger wird ausgeglichen, indem man die Verteidigerstangen mit einer Hand nimmt.
Die vorgeschossenen Bälle ersetzen in typischen Rausspielsystemen die direkten Pässe. Die Standardstellung sollte entsprechend angepasst werden. Da es aber unzählige Möglichkeiten gibt, den Ball einfach nur vorzuschießen, kann ich an dieser Stelle keine Alternativen vorstellen. Es gibt aber zwei Herangehensweisen bei vorgeschossenen Bällen, die man ausnutzen kann. Damit sie schwieriger zu kontrollieren sind, werden vorgeschossene Bälle schräg gespielt. Da der Spieler selbst weiß, in welchem Winkel der Ball kommt, kann er die Flugbahn schneller vorhersagen. Vorgeschossene Bälle werden auch gerne nach außen gespielt. Da man dem Ball direkt hinterherspringt, kann man nur schwer einen Ball aufhalten, der geblockt wurde. Man möchte also nicht riskieren, dass er aufs Tor zurückkommt, wenn man ihn durch die Mitte schießt.

Direkte Pässe gibt es beim Rausspielen im Einzel nur als 2 auf 5 oder 5 auf 3 (wenn man 2 und 3 in der Hand hat). 2 auf 5 funktioniert eher wie 5 auf 3. Da reicht es, wenn das Stellungsspiel einfach viel vom Tor abdeckt, der Hauptfokus liegt auf dem Blocken des Passes mit der 3er Reihe. Hat der Gegner 2 und 3 in der Hand, wird er wahrscheinlich keine harten Schüsse aufs Tor bringen können. Diese sollten in der Regel reagierbar sein, man kann sich also auf den Pass 2 auf 3 konzentrieren. Es gibt zwar auch Schützen, die sehr hart mit der linken Hand schießen können, das ist aber nicht präzise genug, als dass man nicht mit Standarddeckungen zurecht kommen würde (meistens Standarddeckung für schräge Systeme).


Möchte man sich so gut wie möglich gegen Torschüsse verteidigen, geht man nach hinten. Nimmt also die Verteidigerstangen und stellt 5 und 3 nach vorne geklappt in eine Standardstellung. Je nachdem wie 5 und 3 stehen, weiß man welche Optionen noch frei sind und spielt ansonsten Goalie War. Reagiert also alle Torschüsse und fängt Rebounds. Diese Stellung kann durch Pässe auf 5 und 3 ausgenutzt werden. Die Pässe müssen aber schnell kommen, weil man auch einfach mit der rechten Hand an eine der freien Stangen wechseln kann, um zu reagieren. Die Deckung eignet sich also, wenn man Tore von Hinten zu befürchten hat oder wenn man die Schüsse von der 3er Reihe eh gut hält.


Autor: Lukas Übelacker

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