Sonntag, 28. Dezember 2014

Neue Leo Figuren

Im Jahr 2013 hat Leonhart einen neuen Ball eingeführt. Von diesem ist erst nach einigen Versionen die Endgültige erschienen. Der Ball nutzt weniger ab als der Alte und läuft dadurch besser geradeaus. Allerdings wird das Spiel insgesamt anspruchsvoller, da der Ball glatter ist. Dadurch wird der Bereich in dem man den Ball gut klemmen kann deutlich kleiner.

Jetzt wurden die Figuren angepasst. Sie sind wie die Figuren von Tornado und Fireball etwas länger und haben einen spitzen Fuß. Dieser vergrößert die Fläche, in der der Ball gut eingeklemmt werden kann. Dadurch wird es deutlich einfacher den Ball zu fangen. Der Bereich, in dem sich der Ball gut brushen lässt, wird dadurch vergrößert. Dieser Effekt ist auch ein Vorteil für alle Schützen, die Zieher oder Schieber schießen. Einen Einfluss hat auch die Länge der Figur, die "Reichweite" ist tatsächlich größer und man kann so Bälle fangen, die man mit der alten Figur nicht mehr berührt hätte.
Ausgangsstellung für einen Brush-Pass


Die Figur hat auf der rückwärtigen Seite eine ähnliche Geometrie. Der Bereich in dem der Ball leicht unter die Figur läuft ist größer und man kann Pässe besser fangen. Bei Pin-Shot und Jet lässt sich der Ball etwas leichter kontrollieren.

Der vorne eingeklemmte Ball

Dadurch, dass die Figuren insgesamt etwas länger sind berühren sich diese in der Mitte fast. Wenn man die Stangen leicht durchbiegt, dann kriegt man sogar direkten Kontakt hin. Dies hat aber keinen Einfluss auf das Spiel, da die Situation provoziert werden muss.

Figuren berühren sich fast

Fazit:

 

Die Ballkontrolle wird vereinfacht und wenn die Technik sauber ist, lässt sich alles gut auf diese Figur übertragen. Ob einem diese Figur besser oder schlechter gefällt als die Alte, soll jeder für sich selbst entscheiden. Der wichtigste Unterschied ist die andere Optik, die am Anfang etwas ungewohnt ist. Aber zum Beispiel auf Tic-Tac hat sie keinen Einfluss. Auf die Position, die die Figuren haben müssen, damit der Ball apprallt (für die Deckung im Einzel) hat das ganze größeren Einfluss. Aber letztendlich funktioniert diese Taktik genau wie vorher. Ich für meinen Teil freue mich auf mein erstes Turnier mit den neuen Figuren. :)
Gleichzeitig werde ich meinen eigenen Leo nicht umrüsten, um einen Tisch zu Hause zu haben, der technisch etwas anspruchsvoller ist.


Wie steht ihr zu den neuen Figuren?
Was sind eure Erfahrungen?

Autor: Fabian Wachmann

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Sonntag, 21. Dezember 2014

Schießen auf reaktive Deckung

Eine der grundlegensten Deckungsstrategien ist die reaktive Deckung. Bei dieser versucht der Gegner den Schuss...naja...zu reagieren. Im Grunde kommt es also nur darauf an, schneller als der Gegner zu sein.
In diesem Artikel möchte ich Tipps geben, wie man es sich leichter machen kann:

Ansatz reduzieren

Die Geschwindigkeit des Schusses selbst reicht in den allermeisten Fällen aus, damit man nicht reagiert werden kann. Man kann sich aber schon vor dem eigentlichen Schuss durch seine Körperhaltung verraten:
  • Hand anspannen
  • Schulter bewegen
  • Druck auf den Ball geben
  • Oberkörperhaltung
  • Beinstellung
  • usw.
Diese Ansätze sind immer individuell und können sehr verschieden sein. Gleich ist aber immer, dass der Gegner sehr früh daraus schließen kann, welchen Schuss man vorhat.

Aus diesem Grund wird auch gesagt, dass man locker schießen soll. Man reduziert damit Bewegungen, mit denen man sich verrät. Außerdem wird der Schuss konstanter, weil ein lockerer Arm beweglicher ist. Man verreißt den Schuss also nicht.

Den Ansatz kann man auch durch eine kürzere Ausholbewegung reduzieren. Das spielt aber eher in einen lockereren Schuss (was ja auch den Ansatz reduziert).

Statt den Ansatz zu reduzieren, kann man auch einen Mindestansatz einsetzen. Wenn also schon das Setup einen gleichbleibenden Ansatz hat und für den Schuss der Ansatz nicht erhöht wird, bleibt dem Gegner weniger Zeit zum reagieren.
Weniger kryptisch formuliert meine ich damit das Wippen auf dem Ball. Viele Jetschützen machen das zum Beispiel. Damit ist gemeint, dass man auf dem Ball nach links und rechts rollt. Jedes rollen nach links bzw. nach rechts ist ein Ansatz. Diese Ansätze kommen aber in so kurzen Zeitabständen, dass der Verteidiger nicht auf jedes Wippen reagieren kann.
Beim Schuss erhöht sich der Ansatz nicht, weil man im Setup bereits den gleichen Ansatz durch das Wippen hat.
Außerdem hat man einen gewissen Schwung und kann den Ball lockerer zur Seite bewegen.

Reaktion abtasten

Achtet der Gegner auf einen Ansatz, kann man natürlich auch versuchen, dem Gegner falsche Signale zu senden.
Man imitiert die Signale auf die der Gegner achtet, um eine Reaktion hervorzurufen. Nicht jeder Gegner reagiert dabei auf die gleichen Signale. Es kommt darauf an, worauf der Gegner reinfällt und welche Schüsse er versucht zu reagieren.
Deswegen muss man verschiedene Bewegungen ausprobieren. Mögliche Bewegungen sind:
  • Zucken (schnelles Rollen auf dem Ball in eine Richtung)
  • Springen (Ball in eine Richtung schlagartig losrollen lassen und wieder klemmen)
  • Kreisen (vom Ball gehen, einmal um ihn herum kreisen und wieder klemmen)
  • Klopfen
  • usw.
Mit diesen Bewegungen kann man abtasten, welche Lücken der Gegner versucht zu reagieren.
Um zu überprüfen,  ob der Gegner auf technische Ansätze achtet, kann man die oben aufgelisteten Fehler in der Körperhaltung antäuschen.

Wie reagiert der Gegner, wenn ich auf die freie Lücke täusche?
Wenn der Gegner versucht zu reagieren, lässt er zwangsläufig mindestens eine Lücke, die er dann beim Schuss zuziehen möchte. Fährt er beim Täuscher mit, weiß man, dass man den richtigen Täuscher gefunden hat.

Wie reagiert der Gegner, wenn ich auf die geblockte Lücke täusche?
Manche reagieren auch dann, wenn man nach rechts täuscht, obwohl sie schon vor der rechten Lücke stehen. Das passiert meistens bei unerfahrenen oder angespannten Verteidigern.

Beide Fragen sollte man beantworten können, bevor man zum eigentlichen Schuss kommt.

Gegner überraschen

Je nachdem worauf der Gegner achtet und welches Schusssystem man spielt, gibt es verschiedene Optionen.
Der Wechsler ist eine recht einfache Möglichkeit für viele Schusssysteme. Man springt dabei in eine Richtung, schießt dann aber in die Andere. Der Schuss muss nicht brutal schnell sein, schließlich muss der Gegner den Fake auch verstehen. Wichtiger ist stattdessen, dass der Schuss flüssig kommt. Sonst hat man wieder das Problem, dass man einen Ansatz drin hat, auf den der Gegner reagieren kann.
Die technisch leichtere Version davon ist ein angezuckter Schuss. Vor allem aus statischen Systemen, wie dem Rechtslang, ist das eine wichtige Option. Bei Ziehern ist das genauso, nur dass die Zuckbewegung nicht ganz so aussieht, wie oben beschrieben.
Für Langsysteme gibt es auch sogenannte Drops. Bei diesen Schüssen lässt man den Ball liegen und schießt mit einer Außenpuppe gerade oder schräg.

Generell gilt, dass man einen Schuss auf eine Position antäuscht und auf eine andere Position schießt.

Dabei sollte man noch unterscheiden, ob man auf Lücke oder Wegziehen schießt. Täuscht man auf die offene Lücke und schießt in die Andere, ist das ein Schuss auf Wegziehen, da man hofft, dass der Gegner von seiner Position wegzieht (Und vice versa).

Im Endeffekt geht es bei dieser Vorgehensweise aber auch nur darum schneller zu sein, als der Gegner. Er muss aber nicht nur schnell genug sein, sondern auch auf die richtige Position.
Bei einem Wechsler nach rechts (links gesprungen, rechts geschossen), wird er zwar zuerst nach links ziehen, aber dann auf die rechte Ecke, weil er sieht, dass wir nach dem Sprung in die linke Richtung nach rechts ziehen.
Schießt man aber einen Schuss, mit dem er nicht rechnet, ist es egal, wie schnell er reagiert.
Wenn man also einen rechten Wechsler spielt und schießt nicht ganz auf die Ecke (Viertelposition oder Mitte), wird er vorbeiziehen.
Ohne Täuschbewegung ist diese Vorgehensweise aber auch möglich.
Wenn man auf die geblockte Lücke täuscht und der Gegner reagiert nicht, kann er denken, dass er bereits richtig steht. In diesem Fall kann man z.B. auf die Zwischenposition schießen.
Auch ist es wichtig mit welcher Puppe der Gegner reagiert.
Reagiert der Gegner mit dem Torwart, kann man sehr gut einen schrägen Schuss anbringen.
So ergeben sich für jedes System viele Möglichkeiten den Gegner mit einer ungewöhnlichen Option zu überraschen.

Unangenehm machen

Egal wie schnell man schießt oder wie gut man den Gegner abtastet, reagiert werden kann man immer. Es reicht wenn man einmal seinen Schuss nicht sauber genug spielt, der Gegner einen Täuscher nicht versteht oder ausnahmsweise schnell genug reagiert.
Deswegen muss man es dem Gegner so unangenehm wie möglich machen zu decken. Damit schwächt man ihn und kann so Schwankungen kontrollieren.

Der wichtigste Punkt ist Zeit lassen.
Viele Spieler bringen nicht die nötige Geduld auf, aber es gibt viele Möglichkeiten die Zeit zu nutzen:
  • Sammeln (um den Schuss technisch sauber zu spielen)
  • Gegner abtasten (wie oben beschrieben. kurz: Setup)
  • usw.
Dazu schwächt es auch noch die Reaktion des Gegners. Er muss seine Konzentration die ganze Zeit aufrecht halten. Das wird ihm spätestens im Verlauf des Spiels nicht mehr gelingen, weil es unglaublich anstrengend wird.

Man muss natürlich aufpassen, dass man beim Zeit lassen nicht immer mit dem gleichen Timing schießt. Viele Spieler können sich auf ein gleichbleibendes Timing intuitiv einstellen.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass Zeit lassen generell wichtiger ist, als wechselndes Timing.

Wenn es die Technik zulässt, kann man auch Positionen wechseln. Jede Position signalisiert ein anderes Schusssystem auf das sich der Gegner einstellen muss. Man muss natürlich immer den Eindruck machen, jederzeit zuschlagen zu können. Oft reicht es aber 2 Schüsse (inklusive Kurbler) von den zusätzlichen Positionen zu haben. Von seiner Standardposition hat man schließlich mehr und der Gegner muss sich auf die neue Position einstellen.

Das waren meine Tipps, um gegen eine reaktive Deckung zu treffen.
Vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim Ausprobieren :)

Autor: Lukas Übelacker

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Sonntag, 14. Dezember 2014

Schusssystem: Linkslang Pin (aus der Defensive)

In der Artikelreihe "Was bedeutet "gut rauskommen"?" habe ich versucht ein allgemeines Bewertungssystem für Schüsse aus der Defensive zu definieren.
Jetzt möchte ich ein konkretes System vorstellen: Mein Linkslang Pinsystem.

Lückenbezeichnung




Ich habe die Lücken ausgehend von meinem Abschusspunkt bezeichnet. Für ein Rechtslang Pinsystem würde sich die Nummerierung umkehren.
WB steht für weite, NB für nahe Bande. Steht die 5er Reihe an der Bande, fällt die Lücke NB oder WB weg.
Die wichtigsten Stellungen der 5er Reihe sind Bande und Mitte, weil sie die unterschiedlichsten Schüsse decken/ermöglichen.

Gerade


Die offensichtlichsten Schüsse sind die geraden Pins aufs Tor. Die Abschusspositionen sind die gleichen wie auf der 3er Reihe.



Der Lange ist nicht so wichtig wie auf der 3er Reihe. Mit der 5er Reihe lässt er sich leicht reagieren, indem man an die Bande fährt. Durch den größeren Abstand der 5er zur 2er Reihe hat man auch genügend Zeit. Wichtiger finde ich den 3/4 Pin, da der Gegner genauer mit der 5er Reihe stehen muss, was ein Reagieren schwierig macht. Außerdem kann man ihn leicht schräg schießen, sodass er im Tor lang einschlägt.
Als gerade Passoption gibt es eigentlich nur den Kurbler. Man kann so direkt auf die Mittelpuppe der 3er Reihe passen, wenn die gegnerische 5er Reihe an der Bande steht.
Ansonsten kann man noch durch die 1. Lücke oder NB spielen, aber dafür müssen Absprache und Setup gut sein.
Möchte man sicher rauskommen, weil man keine Lücke sieht, kann man auf die Deckung schießen. Auf die 5er Reihe schießen ist nicht sicher, weil der Ball sehr schnell zurück kommt. Der eigene Stürmer hat meist keine Chance den Rebound zu fangen und man muss aufpassen, dass der Ball nicht ins Tor zurückkommt.
Schießt man auf den Verteidiger, ist die Chance größer, dass der eigene Stürmer den Ball bekommt. Bei einem Schuss auf den Torwart ist die Chance allerdings deutlich geringer, als wenn man auf die 2er Reihe schießt. Sind die Puppen nach hinten geneigt, ist die Chance auf den Rebound ebenfalls niedriger.

Banden

 

Bei Bandenschüssen ist die 5er Reihe sehr wichtig. Wenn man mit der 3er Reihe Banden blockt, sind meistens beide gleichzeitig gedeckt (Gabel). Man erkennt also schon an der 3er Reihe, ob Banden möglich sind und kann dann an der 5er Reihe erkennen, welche Option offen ist.

Die untere Bande ist aus der Startposition leichter zu schießen. Je nach Stellung der 5er Reihe kann man entweder die Standardbande oder die halbe Bande spielen.

Standardbande
Die Standardbande wird meistens vor dem Tor abgeschossen und passiert die 5er Reihe an der Bande (Lücke NB). Steht der Gegner nicht an der Bande, geht der Schuss also aufs Tor.

Halbbande

Die halbe Bande trifft vor der 5er Reihe auf die Bande und geht durch die 1. Lücke der 5er Reihe. Viele rechnen nicht mit diesem Schuss, da sie eine normale Bande erwarten.
Man kann diese Bande schießen, indem man mit dem gleichen Winkel wie für eine Standardbande den Ball in etwa auf Höhe der 16er Abgrenzung schießt.

Die Abschussbereiche sind nur eine Richtlinie/Standard. Es gibt auch Bandenschützen, die ihren Abschusswinkel gut kontrollieren können, aber mir ist noch niemand begegnet, der das konstant schafft.

Die obere Bande lässt sich vom Startpunkt als weite Bande oder aus dem Lauf schießen, wenn man den Ball wie für einen geraden Pin nach links bewegt.


Schräg


Die schrägen Schüsse habe ich hauptsächlich vom Bonzini übernommen.
Ich spiele die meisten davon aus dem Handgelenk, weil man dann bessere Kontrolle über den Winkel hat. Schneller geht mit einem gebrushten Pin. Es gibt unglaublich viele Optionen, je nachdem ob man einen Pass spielen möchte, aufs Tor schießt oder einfach nur sicher rausspielen will. Ich achte bei den Schrägen hauptsächlich auf die 3er Reihe, weil die Schüsse meist sehr kurz sind und durch die geringe Schussstärke leichter abzufangen sind. Um diese auszuspielen, nutze ich die Stangenbegrenzung aus. Der Startpunkt für den Linkslang Pin ist zum Glück bereits (ungefähr) an der richtigen Position. Man kann auch sehr kontrolliert Wechsler spielen, um die 3er Reihe auszuspielen.

Wenn man den Ball vor einem Handgelenkschuss bewegt gilt generell:
Schräg mit der Laufrichtung ist leicht, gegen die Laufrichtung ist schwierig.

Pässe:
Ich spiele am liebsten durch die 2. Lücke auf die mittlere Puppe oder durch die 1. Lücke auf die Puppe an der Bande.
Wenn der eigene Stürmer mitdenkt kann man auch weit nach links anziehen und durch die 4. Lücke bzw. WB passen.

Schüsse:
Oft steht gegen mich die 5 an der unteren Bande und die 3er Reihe vor der 3. Lücke. Bei dieser Deckung kann man aber sehr leicht einen schrägen durchspielen. Viele Verteidiger stehen bei einer solchen Deckung auch nicht auf Lang, wodurch der Schuss sehr gefährlich ist. Am liebsten spiele ich diesen Schuss aus einem Wechsler (erst rechts angezogen). Ich nenne diesen Schuss gerne den "Saarland Wechsler", weil er dort einer der typischsten Schüsse aus der Defensive ist.

Strategie

 

Wenn ich mir die Deckung anschaue beim rausschießen, achte ich unterschiedlich stark auf die verschiedenen Reihen:

1. 5er Reihe
2. 3er Reihe
3. Verteidiger

Die 5er Reihe ist meistens die wichtigste Reihe, weil sie die meisten Figuren hat und die Deckungsabstimmung über diese Reihe passiert. Mit der 3er Reihe versuchen die meisten zu reagieren oder fahren in der Gabel um den Ball. Statische Deckungen mit der 3er Reihe müssen immer wieder korrigiert werden, weil von den 3 Puppen meist nur eine effektiv am Blocken beteiligt ist.
Der Verteidiger ist am unwichtigsten. Natürlich ist es wichtig beim Torschuss zu wissen, wo der Verteidiger steht, aber zuerst muss man bis zu ihm durchkommen.

Habe ich die Deckung erkannt, suche ich nach möglichen Schüssen. Durch Anzucken oder Wandern kann man herausfinden, ob der Gegner reagiert und auf welche Schüsse er achtet. Das System ist recht statisch, deswegen bleibe ich immer in der Nähe des Ausgangspunkts (auf gleicher Höhe wie Linkslang auf der 3er Reihe).

Die Schussart ergibt sich aus Deckung, Risiko und vorangegangen Schüssen.

Risiko:
Ist mein Stürmer gut drauf oder ich sehe keine Lücke, versuche ich sicher rauszuspielen. Der Stürmer wird auch Pässe oder Rebounds sehr gut verwerten können. Und wenn ich keine Lücke sehe, ist es wichtiger, dass ich den Ball möglichst weit nach vorne bringe. So spielt der Stürmer wieder mit, indem er einen herumfliegenden Ball fangen oder den Gegner blocken kann.

Vorangegangene Schüsse:
Generell kann man sagen, dass sich Banden-, gerade und schräge Schüsse gegenseitig Lücken öffnen.
Ich versuche also bei einer Schussart zu bleiben, bis ich bei einer anderen Schussart eine attraktivere Lücke sehe. Da man je nach Schussart immer Schüsse hat, die man am liebsten spielt, erkennt man das auch gut.



Das war im Großen und Ganzen das Linkslang Pinsystem, wie ich es von hinten rausspiele.
Wahrscheinlich war es keine gute Idee, mein System so preiszugeben, weil ich jetzt von jedem totgeblockt werde, aber vielleicht fange ich ja dann bald mit Ziehern an =P

Autor: Lukas Übelacker

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Sonntag, 7. Dezember 2014

Kantenpass - überflüssig?

Der Brush ist der wichtigste Pass auf der 5er Reihe. Er ist flexibel, konstant und man kann leicht faken. Sonst sieht man eigentlich nur noch den Stickpass, der an und für sich eigentlich uninteressant ist. Er wird erst durch die schnellen Tik-Tak-Bewegungen davor wirklich interessant.

Es gab aber auch einen weiteren Pass: Den Kantenpass

Beim Kantenpass schießt man den Ball seitlich an, so dass er schräg weitergeleitet wird. Im Gegensatz zum Brush, bei dem man versucht die Seitwärtsbewegung der Puppe direkt auf den Ball zu übertragen.
Der Brush hat sich allerdings nicht ohne Grund durchgesetzt. Man hat mehr Kontrolle über den Abspielwinkel, technische Fehler enden immerhin in einem Stickpass und Fakes lassen sich viel einfacher spielen. Man muss den Ball nämlich sehr genau treffen für den Kantenpass. Bei technischen Fehlern sorgt das meistens dafür, dass man den Ball nur streift und er dann einfach zum Gegner kullert.

Trotzdem hat der Kantenpass einige Vorteile:

Anfängerfreundlich


Es ist deutlich einfacher mit dem Kantenpass einen guten Winkel hinzubekommen. Dadurch kann man schon sehr früh ein System lernen.

Einfaches Kantenpasssystem:
Man lässt den Ball Richtung Bande rollen und wartet mit der Puppe an der Bande. Wenn der Ball angekommen ist, spielt man entweder einen Stickpass an die Bande oder einen Kantenpass ins Feld.

Das System ist natürlich sehr simpel. Aber man kann schon sehr früh die Vorteile eines Systems erfahren.
Weitere Optionen lassen sich auch schnell hinzufügen. Man kann z.B. die Pässe auch erst nach dem abtropfen von der Bande spielen. Oder man lässt den Ball mehrmals zur Bande rollen und schaut sich erst einmal an, wie der Gegner sich verhält.

Sehr weiter Winkel

Man kann den Kantenpass sehr weit spielen. Sogar so weit spielen, dass er an 2 Figuren vorbeikommt
Der Pass ist schwierig zu blocken, weil man nicht mit der ersten, sondern der zweiten Figur blocken muss. Versucht man also mitzureagieren, wenn man sieht, dass der Pass weit kommt, muss man umdenken.
An der Bande ist er also eine sehr gute Feldpassoption, da die meisten mit einem Bandenpass rechnen oder einem Brush, der nicht sehr weit ins Feld kommt.

Überraschende Figurenbewegung

 

Beim Brush bewegt sich die Puppe immer mit dem Ball. Bei einem Feldpass fährt die Puppe also auch ins Feld. 
Beim Kantenpass ist es fast schon umgekehrt.
Man klappt schließlich nur die Puppe nach vorne. Der Ball bewegt sich dann von der Puppe weg.
Wenn man den Kantenpass aus dem Lauf spielt, sieht man es sogar noch deutlicher. Die Puppe fährt nämlich vor dem Pass mit dem Ball mit und plötzlich bewegt sich der Ball in eine ganz andere Richtung, während die Puppe weiter Richtung Bande geht.
Wer nur Brushpässe gewöhnt ist (und das sind wahrscheinlich die meisten), kann so schnell ausgetrickst werden. Die Puppe ist nämlich auffälliger als der Ball. 

Vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim Ausprobieren :)

Autor: Lukas Übelacker

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Sonntag, 30. November 2014

Wie kann ich die Stangen am besten schmieren?!

Viel benutzt und jeder kennt es, das legendäre Pronto - Möbelpolitur. Allerdings kann man bei der Verwendung auch einige Sachen verbessern.
Und ja: Dieser Artikel ist für Turnierspieler!

  • Stange an die Bande und das Pronto außerhalb des Spielfelds auftragen! Das Schmiermittel gehört auf die Stangen und nicht auf das Spielfeld.
  • Wann sollte man Pronto benutzenFür mich der Indikator, wenn man Pronto benutzen sollte, ist, wenn ich Druck auf die Stange gebe und die dann merklich schlechter läuft. Dies hat direkt einen Einfluss auf Schüsse oder Pässe bei denen die Schussbewegung mit einer starken Lateralbewegung ausgeführt wird. Durch zusätzliche Reibung wird dann das Timing gestört. Manchmal gibt es nur einen Leichten Anfangswiderstand gegen Lateralbewegungen nachdem man kurz angehalten hat und sonst ist die Schmierung super. Diesen Widerstand kann man nicht immer mit Pronto entfernen. Meist ist es besser die Stangen immer ein bisschen in Bewegung zu halten damit der Widerstand garnicht erst auftritt. 
  • Manchmal ist weniger mehr. Das Motto "Viel hilft Viel" lässt sich nicht auf Pronto übertragen. Meist kann man durch mehr Pronto den Widerstand in den Lagern nicht weiter herabsetzen. Bessere Ergebnisse erzielt man, wenn man die Lager reinigt (Tipp: Wenn man Papier in Längsstreifen schneidet und auf die Stange legt, kann man es durch das Lager führen und damit die Dreckreste in den Lagern entfernen ohne die Stangen ausbauen zu müssen). Um doch mit solchen Situationen klar zu kommen, hilft es diese bewusst zu trainieren und auch mal auf schlecht geschmierten Stangen zu spielen (siehe Trainingsphilosophie). Man kann auch bei vielen Anfängern beobachten, dass diese grundsätzlich alle Stangen schmieren. Leider spielt man dadurch nicht besser.
  • Flasche richtig herum halten. Wenn man seine eigenen Stangen auf der gegnerischen Seite schmiert, dann ist es ergonomisch am einfachsten, die Flasche dabei kopfüber zu halten. Leider ist die Flasche dafür nicht gebaut und wenn man sie so herum benutzt lässt man dabei in erster Linie das Druckmittel ab. Das Ergebnis ist, dass irgendwann noch Pronto in der Flasche drin ist, aber es kommt nicht mehr raus, weil das Druckmittel alle ist.
    Viel besser ist es, wenn man die Flasche dabei richtig herum hält. Mit etwas Übung klappt das auch ganz gut.
  • Den Zerstäuber benutzen. Die Düse hat vorne einen Zerstäuber angebracht. Dieser funktioniert auch ziemlich gut. Allerdings wenn man möglichst langsam den Knopf reindrückt dann kriegt man einen dicken Klecks, den man nicht gut verteilen kann. Besser ist an dieser Stelle einmal kurz den Knopf durchzudrücken und dabei die Flasche seitlich zu bewegen. Bei dieser Technik verteilt man das Pronto schön gleichmäßig und es verteilt sich im Lager. Überschüssiges Pronto landet (wenn man richtig zielt) an der Seitenwand wo man es dann leicht entfernen kann.
  • Das Pronto gleichmäßig im Lager verteilen. Pronto auf den Stangen alleine nützt einem nicht viel. Es muss auch gleichmäßig im Lager verteilt sein. Wenn man zum Beispiel den oben beschriebenen Fehler macht, hat man einen dicken Klecks, der dann außen am Lager hängen bleibt, aber dieses nicht schmiert. Ähnliches erreicht man, wenn man Pronto zwar in der Breite gut verteilt hat, aber es dann einfach nur seitlich ins Lager zieht und sich dann außen ein dicker Klecks bildet. Eine gute Verteilung von Pronto im Lager kann man erreichen indem man es zuerst gleichmäßig auf ca. 5cm Breite der Stange verteilt und dann unter einer Drehbewegung dieses dann durch das Lager zieht. Das Lager ist danach erstmal grundsätzlich geschmiert und auf der Stange sieht man ein Spiralmuster. Das restliche Pronto verteilt sich danach während des Spiels gleichmäßig auf der Stange.
  • Die eigene Seite bringt am meisten. Wenn die Stangen schlecht laufen, wenn man Druck auf diese gibt, ist in erster Linie das Lager auf der eigenen Seite dafür verantwortlich, da dieses über die Hebelwirkung den Großteil der Kraft abkriegt. Wenn man darüber nachdenkt ein Lager zu reinigen oder mit mehr Pronto auszustatten, ist dieses die erste Wahl. Praktischerweise ist genau dieses Lager auf einem P4P ein Wechsellager welches man besonders gut ausbauen und reinigen kann.
Es gibt auch ein paar Alternativen zu Pronto die eine bessere Schmierwirkung haben und bei denen sich kein Dreck in den Lagern festsetzt:
Die Schmierwirkung von Öl ist der von Pronto weit überlegen. Man muss aufpassen, dass man nicht zu viel verwendet. Ein Tropfen für eine Stange reicht schon aus. Der Nachteil ist, dass Öl ziemlich viel Dreck macht und man besser nicht mit den Fingern gegen die Stangen kommen sollte. Gleichzeitig werden die Bälle dreckig, weil diese zwangsläufig irgendwann gegen die Stangen springen.

Die Schmierwirkung von Silikonöl oder Silikonspray ist auch viel besser als die von Pronto und man muss deutlich weniger nachschmieren und hat bessere Ergebnisse. Wenn man diese Technik benutzt spielt man allerdings immer mit schmierigen Fingern, weil das Silikon über die Stange kriecht und man zwangsläufig die Stangen etwas berührt. Deshalb habe ich schnell wieder zurück zu Pronto umgestellt.

Warnhinweis: Ob Öl oder Silikon: Es hilft nicht, wenn diese die Lager angreifen. Deshalb hierauf achten!

Ausnahme: Am Bonzini funktioniert das ganze etwas anders. Die Teleskopstangen müssen von innen geschmiert werden. Hierzu eignet sich Öl am besten. Auf keinen Fall Pronto verwenden!

Autor: Fabian Wachmann

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Sonntag, 23. November 2014

Mentales Training V - Körpersprache

Teil 4

Dies ist zwar der vorerst Letzte Teil zum Mentalen Training. Der Artikel ist kurz und wichtig. Und anders als die anderen Teile viel einfacher anzuwenden. Man kann nämlich bewusst Körpersprache für seine Ziele einsetzen.
Auf Turnieren haben die richtig guten Spieler eine Ausstrahlung, dass ihnen niemand was kann. Wenn gute Spieler gegeneinander Spielen kann man seltenst an der Körpersprache erraten wer das Spiel führt. Wenn das Niveau etwas niedriger ist, dann wird das viel einfacher. Da muss man meistens noch nicht mal auf den Punktestand schauen sondern man sieht direkt an der Körpersprache wer das Spiel verlieren wird.

Hierzu gibt es ein sehr inspirierendes Video auf TED:
Amy Cuddy - Your body language shapes who you are

Kurz zusammengefasst: Über seine Körpersprache hat man großen Einfluss auf sich selbst. Man kann Körpersprache gezielt in kurzen Spielunterbrechungen und zwischen den Spielen einsetzen um zum Beispiel einen kleinen Ego-Boost zu kriegen. Ganz nebenbei hat man darüber auch noch einen Einfluss auf seinen Gegner. :)
Insbesondere kann man diesen Ärger besser unterdrücken wenn man dies nicht über Körpersprache nach Außen kommuniziert. Dies funktioniert aber nur mit der richtigen inneren Einstellung (siehe Teil 3), in der man dem Ereignis bewusst keine Wertung hinzufügt und geht sogar so weit, dass in mit etwas Übung überhaupt kein Ärger mehr entsteht.

Anbei möchte ich noch anmerken, dass diese Werkzeuge die ich insgesamt beim Mentalen Training behandelt habe nur als grobe Ideen dargestellt wurden. Wenn man diese weiter begreifen möchte, muss man selbst etwas mehr Arbeit investieren. Man muss auch darüber nachdenken wie weit man diese Werkzeuge einsetzen kann, denn das Spektrum ist sehr weit. Die sind nicht nur auf ein paar Situationen im Spiel beschränkt, sondern es gibt sehr viele Situationen im Spiel bzw. auch in einem Turnier und sogar in anderen Bereichen des Lebens in denen man diese gut anwenden kann. Zum Beispiel um in Schule/Studium/Beruf mit Druck umzugehen. Viel Spaß beim ausprobieren!

Autor: Fabian Wachmann

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Sonntag, 16. November 2014

Der linke Pin

Den meisten Pin-Schützen fällt der rechte Pinshot leichter als der Linke.
Mit genügend Training wird der Unterschied zwar geringer, aber trotzdem ist der Rechte bei den
meisten einfach konstanter.
Ich habe dafür einige Ideen, warum das so ist und wie man seinen linken Pin verbessern kann.

Verkrampfter Arm


Bei einem gezogenen Pinshot bewegt man die Hand seitlich an den Körper. Bei dieser Bewegung kann man den Arm senkrecht zum Griff halten, das Handgelenk bleibt in einer angenehmen Haltung. Die Handhaltung ist so, als ob man den Arm einfach herunterhängen lassen würde.
Beim gedrückten Pinshot wird das Handgelenk mehr beansprucht. Der Arm wird nämlich beim Schuss gestreckt.
Dadurch verkrampft der Arm und die Bewegung ist nicht mehr so flüssig wie beim gezogenen Pinshot.Man hat also eine langsamere Schussbewegung oder zieht die Stange unbewusst zurück, um das Handgelenk weniger zu belasten.

Problemlösung:


Näher an den Tisch stellen. Je näher man am Tisch steht, desto weniger muss man den Arm strecken.
Rechtes Bein nach vorne. Dadurch ändert sich leicht die Körperhaltung. Vielen fällt in dieser Haltung der gedrückte Pin leichter und der Gezogene schwerer.
Gegenbewegung. Wenn man einen Pin schießt, bleibt man möglichst an der Stelle stehen, von der aus man schießen möchte. Manche bezeichnen das schon als Gegenbewegung. Ich meine hier aber eine gezogene Stangenbewegung. Dabei wird das Handgelenk deutlich entlastet. Man schießt zwar immer noch mit einem gestreckten Arm, aber die Bewegung geht in Richtung entlastender Haltung (Arm seitlich am Körper). Man muss nur darauf achten, dass man den Schuss durch die Gegenbewegung nicht verreißt.
Ich kann nur empfehlen den Pinshot ohne Gegenbewegung zu trainieren und im Turnier mit Gegenbewegung zu spielen. So kommen bei mir die Pinshots auf beide Seiten konstant.

Schussbewegung zu langsam

 

Meistens fliegt der Ball schräg nach außen an den Pfosten, wenn man den linken Pin schlecht schießt.
Das liegt daran, dass man den Ball zu spät trifft.
Der Schuss muss also schneller werden - nur was heißt schneller?

Problemlösung:


Schneller heißt nicht, dass man mehr Kraft aufbringen oder seinen Schuss brutaler abreißen muss. Stattdessen muss die Ausholbewegung kürzer werden.

Anschlag benutzen. Man kann eine Stange oder etwas ähnliches auf den Kicker legen. Wenn man dann zu weit ausholt, schlägt man an die Stange an. So hat man direktes Feedback, was zu weit ist.
(Jet-Schützen sollten das auch probieren ;P)

Kurze Pins trainieren.  Kurze Pins kann man nur mit einer schnellen, kurzen Schussbewegung schießen. Selbst wenn man diese Schüsse im Spiel nie benutzen sollte, bringen sie sehr viel für die generelle Pin-Technik

Richtiger Krafteinsatz. Generell sagt man, dass man den Pin ohne Kraft schießen soll. So ganz stimmt das auch nicht, weil der Schuss sonst keine Geschwindigkeit kriegen würde (auch wenn man nicht viel Kraft braucht). Bei der Ausholbewegung braucht man überhaupt keine Kraft. Legt man Kraft in die Ausholbewegung, wird sie unnötig lang. Erst bei der Schussbewegung selbst braucht man Kraft. Hierbei gilt, dass je größer die Maximalkraft ist, desto größer auch die Schnellkraft ist.

Schlupf beim Rollen über den Griff


(Das führt zu einer langsameren Schussbewegung, aber durch seine Eigenart zähle ich es nochmal extra auf)

Schlupf bedeutet, dass der Griff unter der Hand durchrutscht. Das fällt den meisten gar nicht auf, weil der Schuss viel zu schnell ist. Der Einfluss ist je nach Tisch und Equipment auch unterschiedlich groß. Am Bonzini merkt man ihn z.B. am stärksten.

Der Schlupf wird aber auch von der Schussrichtung bestimmt.


Da man links neben der Stange steht, zieht man die Stange bei einem gezogenen Pin leicht horizontal zu sich und drückt sie entsprechend bei einem gedrückten Pin horizontal von sich. Die Bewegung ist sehr klein, aber kann für Schlupf sorgen.

Problemlösung: 


Man kann den Schlupf generell reduzieren/verhindern, indem man die Reibung erhöht.
Also zuerst den Grip erhöhen (Bändchen, Handschuhe, etc). Doch man kann die Reibung auch erhöhen, indem man in horizontaler Richtung leicht gegen den Griff drückt. Dafür braucht man nur wenig Kraft. Benutzt man zu viel Kraft, wird der Schuss wieder verkrampft. Im Prinzip geht es nur darum, dass man verhindert, dass die Hand den Kontakt zum Griff verliert.


Mit diesen Ideen habe ich gelernt, viel konstantere Pins zu schießen.

Vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim Ausprobieren :)

Autor: Lukas Übelacker

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Sonntag, 9. November 2014

Aufstieg - Ideen für ein neues P4P-System

Die P4P DM ist vorbei, die aktuelle Saison damit auch und im Forum wird gerade darüber diskutiert, was man am Aufstiegssystem verbessern könnte. Für mich als Aufsteiger die perfekte Gelegenheit meinen Senf dazuzugeben. 

Ich spiele schon einige Jahre Tischfußball und habe auch einige Saisons (3) gebraucht, bis bei mir der Durchbruch kam. Ich hatte schon Angst als ewiger Neuling bei P4P zu enden. Entweder man wird in den frühen Spielen weggeeiert oder verliert gegen Top-Neulinge, bei denen man sich fragt, warum die noch Neulinge sind.

Mittlerweile glaube ich, dass sich diese Erfahrung im Neulingefeld jedes Jahr wiederholen wird. Man hat tatsächliche Anfänger die einen wegeiern und jedes Jahr überschreiten neue Spieler die Schwelle zum Amateur und können im Neulingefeld abstauben. Das wird sich nur mit einem neuen System ändern.

Aber muss überhaupt etwas geändert werden?

Ich mag P4P Turniere wegen dem harten Modus und den noch härteren Gegnern. Die Bezeichnung „Neulinge“ wird dem Durchschnitt eigentlich gar nicht gerecht. Die meisten spielen schon seit Jahren Turniere und trainieren mehrmals die Woche.
Das Neulingefeld ist also im Prinzip schon zweigeteilt in Anfänger und Fortgeschrittene. Aus diesem Grund würde ich eine Trennung des Feldes vorschlagen. 
Man hätte als neue Einstufungen also: 


Die neuen Bezeichnungen sollen besser repräsentieren, wie gut der Spieler ist. (Natürlich kann man auch andere Begriffe nehmen) Außerdem empfand ich den Sprung von Amateur zu Master immer als zu groß (rein vom Begriff her). 

Leicht änderbar

Die Disziplinen bleiben genau gleich, nur dass im Neulingefeld „Neulinge“ und „Fortgeschrittene“ spielen dürfen. Wenn man 3 Turniere gespielt hat UND mindestens 1000 Punkte erreicht hat, steigt man zum Fortgeschrittenen auf. 
Die Anzahl Turniere und die Punktzahl sind nur ein Beispiel. 3 Turniere sind allerdings schon etwa eine halbe Saison und repräsentieren eine gewisse Erfahrung. 1000 Punkte ist in meinem Umfeld ein recht gutes Maß (+-200 Punkte)
Absteigen kann man nicht. Dadurch erkennt man sofort, ob jemand schon Turniererfahrung hat oder erst am Anfang steht. So wird man als Neuling belohnt, wenn man gut spielt, aber noch keine Top-Platzierung erreicht hat. Man darf meiner Meinung nach auch nicht zu viel auf einmal ändern. Das kann zu Verschlimmbesserungen führen.

Für meine nächste Idee müsste man allerdings das System erheblich umkrempeln. 

Auf der DM konnte man wie jedes Jahr das Masterdoppel spielen. Eine sehr tolle Disziplin für die vielen Master, denen sonst nur noch die Offenen Disziplinen bleiben. Ich finde das momentane System ziemlich undankbar für Master, da sie die einzige Einstufung ohne eigene Disziplin sind. Man kann also nicht einfach auf Top 3 Platzierungen schauen, wenn man die guten Master der Saison finden will. Dafür muss man ab Platz 5 oder tiefer in den offenen Disziplinen schauen.

Was auch jedes Jahr kritisiert wird, sind die langen Wartezeiten. Ich kann verstehen, dass es sehr schwierig ist, daran etwas zu verbessern und dass auch viel dafür getan wird. Aber ich glaube, dass es noch Potenzial nach oben gibt.

Ein neues System

Zunächst würde ich eine neue Einstufung machen (wie oben beschrieben).
Dann würde jede Einstufung eine eigene Disziplin (Einzel und Doppel) bekommen.

Man darf nur mit einem Spieler spielen, der maximal 2 Stufen höher ist.
Man darf nur Disziplinen spielen, die maximal 2 Stufen höher sind.

Als Forgeschrittener darf man also Fortgeschrittene (FD, FE), Amateur (AD, AE) und Master (MD, ME) spielen.
Das soll verhindern, dass Anfänger die Bäume aufhalten. Vor allem Neulinge die mit z.B. Mastern spielen, können nach dem heutigen System alles aufhalten.
Ein Neuling dürfte also nicht gegen die Topspieler spielen. Es ist zwar ganz nett, wenn man mal gegen große Namen spielen kann. Aber als Neuling wird man einfach nur vernichtet und hat noch gar nicht den Horizont, um zu verstehen, warum man gerade verliert. Ein Amateur wird einen Neuling immer noch auseinander nehmen, aber dort ist der Unterschied nicht zu groß. Der Neuling kann also mehr aus dem Spiel nehmen.
Ich sehe diesen Punkt auch eher als Vorteil. Es ist ein Ansporn aufzusteigen, um gegen bessere spielen zu dürfen. Nach dem heutigen System bringt mir der Aufstieg nur, dass ich mehr Startgeld zahle und eine Disziplin verliere.
Wenn man genauer hinschaut, ist die Disziplineinschränkung auch nicht anders als im heutigen System. Ein heutiger Neuling kann ND/NE, AD/AE und OD/OE, also 3 Disziplinen spielen.
Ein heutiger Amateur hat sogar nur 2 Disziplinen. Jede Einstufung hat also gleich viele oder mehr Disziplinen.
Die Bäume werden natürlich kleiner (1-2 Spiele weniger bis zum Finale), aber das bedeutet auch, dass man schneller Turniere abschließen kann und so weniger zwischen den Disziplinen blockiert wird.

Ich glaube mit diesem System kann man die Kritikpunkte, die ich sehe sehr gut ausgleichen, ohne dass die Stärken eines P4P-Turniers verloren gehen. Im Forum gibt es noch viele weitere Ideen zu dem Thema, es lohnt sich also mal reinzuschauen. Ihr könnt aber auch gerne hier oder auf Facebook eure Meinung dazu abgeben.



Sonntag, 2. November 2014

Mentales Training IV - Mindset Teil 2 - Werkzeuge

Teil 3

Im letzten Artikel habe ich grundsätzlich beschrieben wie das Ziel aussieht. Aber wie kann man diesen Zustand erreichen? Hierzu gibt es ein paar Techniken die man dazu anwenden kann. Diese Techniken verfolgen alle ein ähnliches Ziel. Man braucht keinesfalls alle zu beherrschen, sondern man muss eine Technik finden, die einem liegt. Allerdings braucht es etwas Zeit bis man die Techniken erlernt hat. Es wird auch nicht direkt im Spiel klappen. Da muss man am Ball bleiben, also möglichst täglich trainieren. Sie haben den Vorteil, dass man keinen Tisch dafür braucht und zwischendurch ein bisschen üben kann, zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit oder kurz vorm schlafen gehen.

Performance Cues

Iwan hat einmal ein Experiment durchgeführt. Er hat vor seinem Hund eine Glocke geläutet und nix ist passiert. Dann hat er über eine Zeit immer die Glocke geläutet, wenn der Hund Fressen gekriegt hatte. Als Ergebnis hat der Hund angefangen zu sabbern wenn er nur die Glocke gehört hat. Unabhängig davon, ob er dazu auch das Futter gekriegt hat (siehe Pawlowscher Hund ). Er hat seinen Hund auf einen bestimmten Reiz konditioniert und der Hund reagiert mit einer komplexen Reatkion auf diesen Reiz.
Vom Prinzip her funktioniert das auch wunderbar bei Menschen. Und es klappt sogar soweit, dass man sich selbst auf Reize konditionieren kann. Folgendermaßen kann man es lernen. Man stellt sich den gewünschten Zustand ( z.B. MAPS, Lockerheit, Konzentration, bestimmte Blockverhalten, Entspannung, ...) möglichst detailliert vor und führt dann seinen Schlüsselreiz aus. Ein geeigneter Schlüsselreiz kann eine bestimmte Geste sein oder ein Wort was man sagt oder auch nur denkt. Wenn man das genug trainiert hat, dann reagiert man in der vordefinierten Reaktion.
Für mehr Informationen zu diesem Thema siehe Mental Edge von Kenneth Baum.

Atemmeditation

Gedanklich befasst man sich immer mit Vergangenheit oder Zukunft. Das ist während des Spiels nichts was uns hilft. Denn Gedanken wie "das habe ich gerade total verkackt" oder "ich werde verlieren" sind nicht zweckdienlich, um möglichst gut zu spielen, da sie das Unterbewusstsein mit der falschen Botschaft programmieren. Besser ist es in dem Jetzt zu sein. Um dies zu erreichen kann einem Meditation weiterhelfen.
Ziel der Atemmeditation ist es, sich nur auf seinen eigenen Atem zu konzentrieren, ohne diesen bewusst zu beeinflussen und dabei an nichts anderes zu denken.
Gute Anleitungen wie es geht, kann man z.B. auf Youtube finden:   
Yuttadhammo Bhikkhu-Introduction to Meditation: How To Meditate (HD)
Dieser Ansatz ist inspiriert durch Elemente des Buddhismus, die zum Beispiel auch Eckhart Tolle in seinen Büchern behandelt hat. Aber im Gegensatz zur klassischen Meditation meditiert man mit offenen Augen während des Spiels oder auch in Spielpausen während eines Turniers. Es braucht einiges an Training, bis man hierzu in der Lage ist. Aber allein die Tatsache, dass man störende Gedanken eindämmen kann hilft einem ungemein. Wenn man mit Meditation anfängt, sollte man das nicht als erstes am Tisch ausprobieren. Viel besser eignen sich zuerst bei anderen Gelegenheiten, zum Beispiel abends vorm schlafen gehen oder auf dem Weg zur Arbeit.

Concentration Conditioning

Diese Übung dient dazu die Konzentration im Spiel zu verbessern. Im Wesentlichen sieht man sich den Ball ganz genau an, schließt die Augen und erzeugt vor seinem inneren Auge das Bild so detailliert wie möglich. Das Ergebnis ist, dass man sich im Spiel besser auf das Geschehen, also den Ball, fokusieren kann. Diese Übung hat etwas von Meditation und Performance Cues.
Für mehr Informationen zu diesem Thema siehe Mental Edge von Kenneth Baum.

Stop Codes

Ziel ist sich über seinen Gefühlzustand im klaren zu sein und ungewünschte Tendenzen abzustoppen. Zum Beispiel wenn man anfängt zu vorsichtig zu spielen, sagt man sich, dass man mutiger spielen muss oder wenn man aufhört locker zu spielen, stoppt man dies über "locker spielen". Eine detaillierte Beschreibung kann man unter Prof. Diethelm Wahl - Mentales Training im Sport finden.

Autor: Fabian Wachmann

Teil 5
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Samstag, 25. Oktober 2014

Mentales Training III - Mindset Teil 1 - Grundlagen

Teil 2

Der Zustand, wie man am besten Leistung im Sport abrufen kann, ist für jeden Menschen anders. Aber ein paar Gemeinsamkeiten lassen sich sehr gut finden.

Diesen Zustand nennt man Maximum Athletic Performance State.

Er ist dadurch geprägt, dass man total "im flow" ist. Jeder, der sich schon einmal auf einem Turnier in diesem Zustand befunden hat, kennt ihn genau.
Man ist locker, es geht einem alles gut von der Hand. Man macht sich keine Gedanken über Sieg oder Niederlage, sondern ist voll in dem Moment. Man denkt eher wenig, aber wenn man denkt, dann ist es sehr rational. Die Aktionen, die man plant, gelingen einfach und man macht sehr wenig Fehler. Selbst die Schüsse, die man im Training nicht übermäßig selbstbewusst kann, gelingen perfekt. Kleinere Rückschläge ziehen einen überhaupt nicht runter, sondern man bleibt locker und ist voll am Ball.

Hiervon kann man einige Grundlegenden Eigenschaften ableiten:

Man hat den Willen zu Siegen.
Wichtig ist, dass man egal wie die Lage steht weiterkämpft. Man muss ja dem Gegner die Chance lassen die Nerven und damit das Spiel zu verlieren. Man darf nicht zu verbissen sein. Denn wichtiger als ein Sieg ist bei dem Spiel was gelernt zu haben. Ein Berühmtes Stalin Zitat bietet sich hier an: "Das Weg ist der Ziel."  Man muss sich permanent damit auseinandersetzen wie man sein Spiel verbessern kann. Weiterhin muss man im Spiel in Gedanken unabhängig vom Ausgang sein.
Man muss kleinere Missgeschicke einfach wegstecken lernen. Die Toleranz gegen Frustration muss hoch sein (Michael Jordan - Failure).
Es ist sehr wichtig, dass man lernt Ärger zu unterdrücken.
Egal was passiert, wer sich ärgert spielt schlecht. Manche Spieler krampfen sich dann sogar für ein paar Sekunden zusammen und reagieren überhaupt nicht. Dies lässt sich sehr leicht ausnutzen. Meine Leitlinie hierzu ist, dass ich meinem Gegner nicht die Genugtuung gönne, dass er sieht wie ich mich ärgere. Wenn ich auf der anderen Seite stehe und mein Gegner ärgert sich, dann baut mich das richtig auf. Wer erstmal davon überzeugt ist zu verlieren, kann garnicht mehr gewinnen.
Man braucht also eine gewisse Gelassenheit und Lockerheit.
Wichtig ist auch, dass man nicht unter Adrenalin spielt, weil dann kann man nicht mehr
rational Denken.

Shakespeare: "There is nothing eigther good or bad, but thinking makes it so". Ist ein ziemlich tiefgehendes Zitat. Wenn man zum Beispiel eine Standardsituation wie zum Beispiel einen Schuss aufs Tor betrachtet und diese in unterschiedlichen Kontext packt, dann geben wir diesem Torschuss eine sehr unterschiedliche Bedeutung. Abhängig, ob das im Schusstraining alleine, im Spieltraining, im Turnier, Satzball im Turnier oder ein Matchball im Turnier (Finale) ist. Aber die Aktion bleibt genau die selbe.
Ein großer Philosoph hat dazu gesagt: "Boxing is all about sprituality" - Mike Tyson. Und dieses Zitat bringt es ziemlich auf den Punkt. Man muss in dem Moment leben und darf sich keine Gedanken über Vergangenheit (wie z.B. "das war gerade schlecht") oder Zukunft (wie z.B. "ich muss den rein machen", "ich gewinne", "der ist super wichtig",...) machen. Alle Gedanken die nicht zu der aktuellen Spielsituation gehörten ausgeblendet werden. Gleichzeitig bringt es einem sehr viel, wenn man den Spielsituationen keine Wertung (z.b. Glück, Pech, etc.) bzw. möglichst wenig Bedeutung gibt. Hier kann ich auch den Wiki Artikel zu Achtsamkeit empfehlen. Weiterführend sollte man es auch tunlichst vermeiden von sich zu denken, dass man eine Matchballschwäche hat. Dadurch macht man das nur selbst wahr bzw. verschlimmert es auch noch.

Das waren ein paar grundlegende Gedankengänge zu dem Mindset. Es gibt viele Wege wie man diesen Zustand erreichen kann und der beste Weg ist sicherlich von Spieler zu Spieler unterschiedlich. Im nächsten Artikel beschreibe ich ein paar Techniken die man zur Hilfe nehmen kann um locker zu bleiben.

Autor: Fabian Wachmann

Teil 4
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Sonntag, 19. Oktober 2014

Spielmodus: Passspiel

In diesem Artikel möchte ich euch eine Spielvariante vorstellen, mit der man effektiv Verteidiger trainieren kann.

Ziel dieser Trainignsmethode ist es, den Verteidiger stärker in das Spiel einzubinden und mehr zu belohnen.

Gespielt wird ein normales Doppel bis 10 Tore. Auflage gibt es nicht auf der Mittelreihe, sondern beim Verteidiger.
  • Ein Tor von hinten wird ganz normal als Tor gezählt.
  • Ein direkter Pass auf die 3er Reihe zählt 2 Punkte.
  • Ein indirekter Pass auf die 3er Reihe zählt 1 Punkt.
  • Der Pass ist indirekt, wenn eine Puppe den Ball auf dem Weg zur 3er Reihe berührt oder der Ball durch den Bereich des anderen Verteidigers rollt.
  • Nach einem Pass hat der Stürmer noch die Möglichkeit ein Tor zu schießen. 
 Man kann also bis zu 3 Punkte bei einem direkten und 2 Punkte bei einem indirekten Pass erreichen.
  • Landet der Ball auf der 5er Reihe, bekommt der entsprechende Verteidiger den Ball.
  • Landet der Ball beim gegnerischen Stürmer auf der 3er Reihe (also wenn man den Ball verliert oder nicht rausgekommen ist), darf dieser schießen. 
  • Landet der Ball nicht direkt auf der 3er Reihe, wird der Ball an den Verteidiger gegeben (z.B. wenn man den Abpraller von der 5er Reihe fängt).

Wie man sieht ist der Verteidiger in diesem Spielmodus also der wichtigste Spieler.
Aber auch der Stürmer kann eine Menge trainieren. Zum einen natürlich decken, aber zum anderen auch, sich selbst ins Spiel zu bringen. Die meiste Zeit werden die Verteidiger nämlich den Ball haben. Man muss also versuchen den Ball irgendwie zu fangen und dann sofort seine Leistung abzurufen. Das ist gar nicht so einfach, wenn man nur selten den Ball hat.

Ich denke ihr werdet mit diesem Modus genauso viel Spaß haben wie ich. Also einfach mal ausprobieren :P

Autor: Lukas Übelacker

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Spielmodus: Matchballduell

Der Matchball ist wahrscheinlich der wichtigste Ball in einem Spiel.
Man darf nicht daran denken, dass es der letzte Ball ist, sonst wird man nervös. Das führt zu unnötigen Fehlern, weil man verkrampft, sich nicht traut oder zu riskant spielt. Das kommt daher, dass man die Situation so schnell wie möglich beenden muss. Aber am besten wäre es, wenn man auch beim Matchball ganz ruhig sein Spiel spielt.
Es gibt verschiedene Vorgehensweisen sich mental auf solche Situationen vorzubereiten
(Mentales Training), wir haben uns allerdings auch einen Spielmodus überlegt, in dem man Matchbälle direkt trainieren kann.
Am besten geht das natürlich, wenn man einen Spielmodus hat, bei dem jeder Ball ein Matchball ist.

  • In einem Satz wird bis 3 gespielt
  • Man braucht 2 Tore Abstand für einen Sieg.
  • Es gibt kein Torlimit.

Der schnellste Sieg ist also ein 3:1. Aber es kann auch bis über 100 gehen.

Warum aber ausgerechnet bis 3 und nicht bis 5?

Würde man bis 5 spielen, kommt der Matchballeffekt erst viel später auf. Außerdem kann man einen größeren Vorsprung aufbauen, ohne dass das Spiel beendet wird.
Spielt man bis 3, kann jeder Vorsprung schnell wieder ausgeglichen werden. Man spielt also immer einen Matchball.

Der Modus ist sowohl im Doppel, als auch im Einzel anwendbar. Man sollte sich allerdings Trainingspartner suchen, die möglichst auf dem gleichen Level sind.
Dann wachsen die Punktestände immer weiter und jeder Ball wird intensiver, weil man natürlich nicht das einstündige Spiel verlieren möchte.
Gegen Fabian hatte ich regelmäßig Spiele bis 30 oder 40 Punkte. Da kann man in einer Trainingssession vielleicht nur 1-2 machen, aber diese Spiele helfen einem enorm.

Um das ganze noch zu erweitern, kann man nicht nur mit 2 Toren, sondern auch mit 2 Sätzen Abstand für einen Sieg spielen.
Unser längstes Spiel ging fast 2h mit einem Endergebnis von 9:7 in Sätzen und einem Torstand von 67:63. Da jeder Ball ein Matchball war, haben wir so 130 Matchbälle trainiert.

Viel Spaß also mit diesem harten Modus.
Schreibt uns auch eure höchsten Spielstände, würde mich echt interessieren, wie hoch ihr kommt.

Autor: Lukas Übelacker

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Sonntag, 12. Oktober 2014

Mentales Training II - Nervosität

Teil 1

Bei Höhlenmenschen gibt es genetisch vorprogrammiert zwei Strategien, um mit Gefahrensituationen (z.B. einem hungrigen T-Rex oder einem Schweinebärmann) umzugehen.

Entweder Kampf oder Flucht. Diese beiden Verhaltensweisen haben eins gemeinsam:
Denken gehört nicht dazu. Deswegen steigert der Körper den Puls und die Muskulatur wird für den Ernstfall vorbereitet und die Leistung des Gehirns etwas gedrosselt.

Problematisch ist, dass wir in diesem Punkt garnicht so weit von Höhlenmenschen entfernt sind. Denn diese Verhaltensweisen sind immernoch in uns drin. Ein Wettkampf ist einer Gefahrensituation von der Reaktion des Körpers her sehr ähnlich. Aber beide genetischen Grundstrategien sind nicht erfolgversprechend. Egal ob man jetzt eher um jeden Preis Fehler vermeiden will (Flucht) oder ob man jedes Risiko eingeht (Angriff). Aber zum Glück gibt es Wege aus diesen vorprogrammierten Strategien auszubrechen.

Ein Weg ist die Atmung. Grundsätzlich gibt es Brust- und Bauchatmung. Die Bauchatmung (Brustkorb bleibt quasi unbewegt und über das Zwerchfell wird in den Bauch geatmet) wird normalerweise ausgeführt, wenn man entspannt ist. Diese bewusst auszuführen ist ein Weg, Spannung abzubauen und wieder klarer denken zu können.

Weiterhin kann man auch über Bewegung (während kurzer Spielunterbrechungen springen) Spannung abbauen. Der Puls geht dann kurzzeitig leicht nach oben, sinkt danach aber ab.
Einige Spieler neigen auch dazu, sich unter Druck weniger zu bewegen. Die Bewegungen der Reihen werden kleiner, der Ball wird langsamer geführt, um ja keine Fehler zu machen. Und letztendlich wird dann jeder Pass oder Schuss verkackt. Als Mittel hiergegen hilft, sich bewusst mehr zu bewegen.

Um lockerer zu werden, kann man auch Progressive Muskel Relaxation anwenden.
Zwischen den Spielen sollte man nicht bei anderen Spielen mitfiebern, sondern eher die Turniersituation ausblenden und an was anderes denken, um locker zu bleiben. Dabei hilft zum Beispiel, dass man sich auf die eigene Atmung konzentriert oder in Gedanken das Lieblingslied singt.
Oft verlässt einen unter Anspannung auch die Lockerheit. Die Ballkontrolle lässt nach und man bewegt sich immer weniger und wird unsicherer. Um dies zu durchbrechen kann es sehr gut helfen, dass man den Ball mehr bewegt wenn man ihn hat. Dadurch kann man aufkommende Unsicherheit bewusst durchbrechen. Zum anderen kann man auch sehr gut während Spielpausen springen um Anspannung abzubauen.

Viel besser als Nervosität abzubauen ist allerdings, wenn diese garnicht erst entsteht. Um dies zu erreichen braucht man ein passendes Mindset. Hierzu widme ich noch einen eigenen Artikel.

Autor: Fabian Wachmann

Teil 3
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Sonntag, 5. Oktober 2014

Mentales Training I - Unterbewusstsein und Bewegungssteuerung

Jeder der bereits an einem Tischfußballturnier teilgenommen hat, kennt diese Situation:
Das Spiel läuft und es wird eng, das Adrenalin fließt und die einfachsten Sachen klappen nicht mehr.
Wenn dann das Spiel vorbei ist, ist wieder alles beim Alten und die Technik läuft wieder.
Das macht den Interessantesten Aspekt an Tischfußball aus. Denn in einem Turnier ist es komplett egal, ob jemand größer, kleiner, schwerer, stärker, leichter ist, sondern es zählt nur wie gut man sein Können unter Druck auf den Tisch bringen kann. Wichtig sind also erstmal nur zwei Dinge:
Es zählen die Technik und die Technik unter Druck.

Wie werden Bewegungen gesteuert?
Eine gute Antwort liefert eine einfache Frage: "Wieso falle ich nicht um wenn ich stehe?"
Die Antwort hierauf ist tief verborgen in unserem Unterbewusstsein. Wir steuern nämlich keinesfalls bewusst unser Gleichgewicht, sondern wir haben tief verstanden, was wir machen müssen, damit wir nicht umfallen. Die Steuerung ist perfekt. Sehr präzise und schnell und wir müssen noch nichtmal darüber nachdenken. Wenn wir aber versuchen bewusst einzugreifen, dann geht es schief. Zum Beispiel wenn jemand frei oben auf einer Leiter steht, dann steht er nicht so sicher, als wenn er einfach auf einer Fliese auf dem Boden stehen würde.
Dies kann man für sich nutzen, indem man garnicht erst versucht bewusst seine Bewegungen zu beeinflussen, sondern sein Unterbewusstsein arbeiten lässt. Hier kommt man aber nur hin, wenn man sehr viel trainiert hat, sodass die Bewegungen wirklich "in Fleisch und Blut" übergegangen sind.

Bruce Lee sagte einmal:
"When you start martial arts, a kick is just a kick and a punch is just a punch. 
Then when you got more into the topic, a kick is not anymore just a kick and a punch is not anymore just a punch. 
But when you truly master it, a kick is just a kick and a punch is just a punch."
Das soll soviel bedeuten, dass man am Anfang erstmal erfährt, welche Tiefe die Techniken haben, aber am Ende wenn man sie wirklich beherrscht kann man sie ohne bewussten kognitiven Aufwand einfach abrufen.
Die Auswirkungen des Unterbewusstseins sind immens. Nutzen kann man zum Beispiel, dass man dort hinschießt, wo man auch hinschaut. Wenn man auf die Puppe schaut und darum herum schießen will, schießt man trotzdem oft gegen die Puppe.
Ein weiteres Beispiel sind auch Golfspieler. Jeder weiß was ein Profigolfer macht bevor er ein Tor schießt. Er steht neben dem Ball und stellt sich vor wie er die Bewegung ausführt und der Ball ins Tor fällt.
Diese Technik heißt Visualisierung und wird von Profisportlern weltweit angewendet. Man kann sie zum Beispiel zum Lernen und Verbessern von Bewegungen einsetzen, indem man sich die Bewegungen immer und immer wieder so vorstellt, wie man sie haben will und hierrüber sein Unterbewusstsein programmiert. Sehr sinnvoll kann man Visualisierung auch während Time-outs einsetzen, un die Quote von wichtigen Bällen zu verbessern.

Man kann auch durch Visualisierung sein Training verbessern indem man sich im Training vorstellt in einer Wettkampfsituation zu sein. Dadurch ist man direkt viel mehr unter Druck und es geht einem nicht alles so leicht von der Hand. Aber man lernt auch mehr.

Fazit:

Nicht versuchen bewusst in Bewegungen einzugreifen, sondern viel besser sein Unterbewusstsein arbeiten lassen. Insbesondere heißt das auch negative Gedanken auszublenden (wie z.B. den schieße ich sowieso gegen den Pfosten. Das macht man dann selbst wahr). Um sein Unterbewusstsein darauf zu programmieren, muss man sehr viel trainieren (insbesondere auch grundlegend Ballkontrolle). Und mit sehr viel meine ich so viel wie möglich. "Ich stelle mich mal eben ne Stunde an den Tisch, um das alles zu lernen" wird einen nicht weiterbringen, sondern regelmäßig Zeit reinzustecken ist nötig, um sein Niveau signifikant zu steigern.
In den nächsten Artikeln werde ich das Unterbewusstsein weitergehend beleuchten im Hinblick auf den Umgang mit Nervosität und wie man sich am besten auf erfolgreiches Spiel einprogrammiert.


Mehr Details hierzu auch in Mental Edge von Kenneth Baum.

Autor: Fabian Wachmann

Teil 2
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Sonntag, 28. September 2014

Spielplan und Strategie - Teil II

Erster Teil

Wenn man eine gut funktionierende Strategie hat, dann sollte man bei dieser bleiben. Wenn der gleiche Trick 5 mal hintereinander geklappt hat und der Gegner keinen Weg findet da gegenzusteuern, sollte man dies auf jeden Fall noch weiter ausnutzen. Wenn man hoch in Führung liegt und die eigene Strategie sehr gut aufgeht, dann sollte man tunlichst nichts an seiner Strategie ändern. Falls man doch etwas ändert, kann man sehr leicht seinen Gegner in das Spiel wieder reinbringen und sich selbst rausbringen. Einzige Ausnahme ist hier eine Trainingssituation in der man beispielsweise sein Schuss- oder Passsystem um ein paar Optionen erweitern möchte. Generell ist es aber empfehlenswert turniernah zu trainieren. Heißt ernsthafte Taktiken inklusive Time-Outs auch im Training zu vollziehen.

Im Turnier versuche ich so einfach wie möglich zu spielen. Denn ich möchte Fehlern möglichst wenig Raum lassen. Und mit sehr einfachem Spiel, wenn man seine Optionen gut nutzt, kann man schon sehr viel bewirken. Wenn man an seiner Technik ein paar kleinere Änderungen machen kann, kann man bei seinem Gegner schon sehr viel bewirken.

Im Doppel kann man sehr von der Absprache mit seinem Partner profitieren. Zum einen sollte man sich auf ein passendes Defensivkonzept einigen, aber zum anderen kann man sehr gutes Feedback über die eigenen Aktionen kriegen, denn er hat diese gerade als "Außenstehender" betrachtet. Denn es kann sein, dass einem die offensichtlichsten Sachen nicht auffallen. Frei nach dem Motto "Unter den Blinden ist der Einäugige schlau." Es hilft, diese direkt auszusprechen. Zum Beispiel wie der gegenerische Stürmer gerade geschossen hat. Als nächstes kann man sich Gedanken machen, wie man diese ausnutzen kann.

Allerdings ist dies nicht immer ganz so einfach. Man muss einen Weg finden, wie man in einem Spiel gut mit seinem Partner reden kann. Eine Turniersituation ist eine sehr emotionale Angelegenheit. Jeder Spieler reagiert anders darauf. Aber letztendlich kämpfen alle irgendwie mit ihren Emotionen. Unter Druck werden oft die einfachsten Ratschläge nicht mehr berücksichtigt. Wenn man seinen Partner kennt und weiß wie dieser in gewissen Situationen reagiert, kann man hier mit etwas Übung gegensteuern.

Es hilft auch sich Strategien zurechtzulegen, die einem helfen, die Turniersituation möglichst gut bestreiten zu können. Hier einige Beispiele die nicht so offentsichtlich sind:

  • Trinken: viel und regelmäßig - auch wenn man eigentlich keinen Durst hat. Wenn man zu wenig trinkt, dann sinkt auch das Leistungsvermögen. Wenn man erstmal richtig Durst hat ist es schon zu spät.
  • Essen: Oft und leicht - auch wenn man eigentlich keinen Hunger hat. Obst bringt einem sehr viel. Dadurch wird lange der Blutzuckerspiegel hochgehalten. Wenn dieser erstmal im Keller ist, kann man sich nicht mehr richtig konzentrieren. Wenn man irgendwann richtig Hunger hat, ist es schon zu spät. Große Mahlzeiten sind schlecht. Weil danach ist das Blut erstmal woanders. Trauben sind sehr gut geeignet um immer wieder zwischendurch ein paar zu futtern. Dies kann man sogar zwischen Sätzen oder während Time-Outs machen.
  • Am Abend vorher: Stundenlang Kicker Videos schauen und dann vor lauter Vorfreude nicht schlafen können ist keine gute Strategie.
  • Tempo: Sich erst locker einspielen. Nicht unbedingt die schwierigsten Sachen versuchen, sondern sein Ballgefühl finden und locker warmspielen. Dabei darf man sich nicht von dem Gegner hetzen lassen. Das gleiche geht dann im Spiel weiter. Erst langsam anfangen und in die Situation hineinfinden und danach erst richtig Gas geben.
  • Nervosität: vor und während des Wettkampfs: Wie kann man diese durchbrechen?! -> siehe Mentales Training.

Autor: Fabian Wachmann

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