Sonntag, 8. März 2015

Schnell an neuen Tisch gewöhnen (Teil 2)

Strategie

Wenn man an einen neuen Tisch kommt, kann man meistens noch nicht sein normales System voll aufziehen. Es ist besser, sich bei den ersten Bällen auf die Technik zu konzentrieren, damit die Technik möglichst schnell funktioniert. Man sollte sich dann möglichst lange auf das verlassen, was technisch funktioniert.
Wenn der Gegner nämlich blockt, muss er trotzdem noch auf den Schuss/Pass aufpassen. Schüsse/Pässe, die technisch gar nicht erst funktionieren, kann er ignorieren und sich auf andere Optionen konzentrieren.

3er Reihe

Wenn man also aus der Mitte nicht nach Links schießen kann, wird der Gegner Mitte und rechts so zustellen, dass man gar nicht mehr durchkommt.
Schießt man allerdings nie nach Links, weil man weiß, dass man mit diesem Schuss Probleme hat, wird der Gegner das nie erfahren und man kann immer noch nach rechts treffen. Hat man ihn dann konditioniert, reicht auch ein schlechter Schuss nach links. (Artikelreihe: Waffen nutzen)
Oft funktionieren Schüsse nicht, weil man zu schnell macht. Man sollte sich aber darauf konzentrieren, den Gegner abzutimen, statt schneller zu sein.
Hat man Angst davor reagiert zu werden, kann man Wechsler spielen. Technisch einfacher geht es auch mit zucken. Einfach in eine Richtung anzucken. Je nachdem auf welche Positionen der Gegner reagiert, wird eine übrig bleiben. Hat man oft genug gezuckt und genug Informationen gesammelt, kann man zuschlagen. Sollte der Gegner gar nicht auf das Zucken reagieren, wird er auch auf einen Schuss wahrscheinlich nicht reagieren. (Artikel: Schießen auf reaktive Deckung)
Mit der Zeit gewöhnt man sich dann an den Tisch und kann sein System langsam aufstocken.

Sollte die Technik gar nicht laufen, braucht man Notfallschüsse. Der geworfene Kurbler ist eine sehr leicht erlernbare Technik, die eigentlich immer geht. Im Prinzip ist es ein Jet, nur dass die Seitwärtsbewegung nicht mit dem Unterarm gemacht wird und entsprechend leichter ist. Auf dem Bonzini ist dieser Schuss allerdings sehr schwer.
Da kann man dann aus dem Handgelenk schießen (vor allem schräg).

2er Reihe

Beim Rausschießen gilt grundsätzlich das gleiche, wie auf de 3er Reihe: System reduzieren. Als Verteidiger hat man es auch vergleichsweise einfach, weil es schon reichen kann, wenn man 3er und 5er Reihe vorbeikommt. Pässe sind auf neuen Tischen besonders gut für den Stürmer (vielleicht sogar besser als ein Tor). (Artikelreihe: Was bedeutet gut rauskommen?)
Handgelenkschüsse gehen eigentlich auf jedem Tisch und wenn man schräg schießt, kommt man auch sehr gut raus. Pässe lassen sich so auch sehr einfach spielen.

5er Reihe

Die 5er Reihe sollte, wie die 2er Reihe, weniger Probleme machen, als die 3er Reihe, weil man aus dem Handgelenk passt. Die Ballführung kann Probleme bereiten, aber da kann man seine Zeit voll ausnutzen, ohne dass der Gegner Einfluss nehmen kann. So kann man sich in Ruhe an den Tisch gewöhnen.

Sollte das gar nicht funktionieren, kann man ein stark reduziertes Kantenpasssystem spielen. Für mich ein absolutes Standardsystem, mit dem allerdings viele überhaupt keine Erfahrung haben. Entsprechend gut blocken sie es auch.
Man lässt den Ball von der zweiten Puppe losrollen und wartet mit der ersten an der Bande und spielt entweder einen Kantenpass ins Feld oder einen Stickpass an die Bande. Beide Optionen kann man auch spielen, nachdem der Ball von der Bande abgetropft ist. Den Winkel des Kantenpasses kann man relativ einfach variieren, um es dem Gegner schwerer zu machen, den Pass zu blocken.
Fakes sind auch einige möglich.

Wie bei der 3er Reihe, gilt auch auf der 5er Reihe, dass man nicht zu schnell machen sollte.
Gegner abtimen, nicht schneller sein!
Solte der Gegner reagieren, spielt man einfach Fakes (Artikel: Schießen auf reaktive Deckung)

Verteidigen

Es gibt Tische mit flachen oder mit hohen Toren. Bei den Tischen mit flachen Toren (z.B. P4P) steht der Torwart vor dem Tor. Wenn man ihn bis zum Anschlag bewegt, steht er neben dem Tor.
Bei Tischen mit hohen Toren (z.B. Bonzini) steht der Torwart auf der Torlinie. Muss also bis zum Anschlag bewegt werden, um ganz in der Ecke zu stehen. (Manche Tische, wie Leo gibt es in beiden Ausführungen)
Daran muss man sich gerade in den ersten Bällen gewöhnen, sonst stellt man sie aus Gewohnheit falsch und wundert sich, dass man nichts hält. Wenn man die Puppe aber bewusst auf die richtige Position stellt, kann man seine Intuition darauf einstellen.

Am Bonzini darf man sich noch darüber freuen, dass die 2er Reihe zu kurz ist. Man kann also nicht mit beiden Puppen beide Ecken decken. Dadurch kann man manche Stellungen erst gar nicht spielen und auch Kreuzen wird schwieriger.

Mentale Einstellung

Manchmal kann die Umstellung auf einen Tisch sehr schwer fallen. Jeder Spieler hat auch Tische, die ihm weniger liegen.
Gerade dann sollte man nicht negativ an die Sache heran gehen. Das einzige was man erreicht ist eine selbsterfüllende Prophezeiung.
Wenn man sich auf den Tisch einlässt und sein Spiel anpasst, wird jeder Tisch zu meistern sein.
Manchmal ist es nur eine Frage der Einstellung.

Vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim ausprobieren :)

Autor: Lukas Übelacker

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