Montag, 24. September 2018

Prinzipien der Defensive

Wie der Schütze muss auch der Verteidiger ein System haben. Dieses Defensivkonzept muss möglichst schwierig für den Stürmer zu durchdringen sein. Wie das geht und wie man sich auf den Stürmer einstellen kann, soll anhand von Prinzipien erläutert werden.

Jede Bewegung des Verteidigers stellt dem Stürmer eine Aufgabe. Dabei gibt es Aufgaben die der Stürmer gerne löst und welche die er ungern löst oder gar nicht erst lösen kann. Stellt der Verteidiger die richtigen Aufgaben, kann er die Trefferquote des Stürmers zerstören und so das Spiel entscheiden. Die Aufgaben können alle möglichen Bewegungen sein. Übliche Bewegungen sind Kreuzen, Außenmann oder Schwimmen - es gibt aber auch noch mehr.

Jede dieser Bewegungen unterliegt drei grundlegenden Prinzipien: 
  • Erschweren: Ein Treffer mit einer oder mehreren Optionen wird schwieriger. Timing und/oder Präzision müssen sehr gut sein.
  • Verhindern: Eine Option wird komplett abgedeckt. Timing und Präzision helfen dem Schützen nicht.
  • Locken: Eine Option ist klar offen und verleitet den Schützen dazu, sie zu wählen.
Jede Bewegung unterliegt den drei Prinzipien unterschiedlich stark. Dasselbe gilt auch für Verteidigungskonzepte, da sie aus Defensivbewegungen bestehen. Dabei ist die Wahl eines Defensivkonzepts davon abhängig, welche Aufgabe dem Stürmer die größten Probleme bereitet.

Beispiele

Die Shuffledeckung erschwert vor allem. Durch die schnellen Bewegungen ist es nicht leicht erkennbar, welche Lücke frei ist. Außerdem muss der Stürmer sein Schusstiming an das Shuffletiming anpassen. Mit zuverlässiger Präzision und gutem Timing kann die Shuffledeckung auseinander genommen werden. Sie verlockt also zu Schüssen auf die Ecke, weil rein statistisch gesehen die Figuren sich öfter in der Mitte aufhalten. Schüsse auf Mitte (Positionen 2,3 und 4) können als verhindert angesehen werden, wobei sie mit dem richtigen Timing immer noch möglich sind.

Die statische Deckung lebt vor allem vom Locken. Durch verhindern einzelner Optionen wird der Stürmer auf bestimmte Optionen getrieben. Das können Optionen sein, die der Stürmer nicht gerne schießt (Erschweren), aber auch Optionen, die er gerne schießt (Locken) und dann im richtigen Moment zugezogen werden. Nimmt man dem Gegner dann sein bevorzugtes Timing, wird es schwierig Tore zu schießen.

Die schwimmende Deckung ist eine moderne Mischung aus Shuffle- und statischer Deckung. Die Puppen sind grundsätzlich in Bewegung (erschweren), bleiben aber manchmal stehen oder schwingen vor einer Position (Verhindern). Gelockt wird vor allem durch wegziehende Puppen. Diese werden aber oft direkt ersetzt oder fahren wieder zurück. Diese Deckung wird vor allem gegen Jet Mitte als Grundbewegung verwendet.

Anpassung

Mithilfe der Prinzipien ist es nach jedem Schuss möglich, eine Einschätzung des Stürmers durchzuführen. Welche Option hat der Stürmer gewählt? Welche Bewegung wurde ausgenutzt? Dann kann man anpassen, mit welchem Prinzip man welche Option abdeckt. So wird aus der Defensive ein System, mit dem jeder Schuss möglichst unangenehm gemacht wird. Starke Optionen werden z.B. gelockt und schwache Optionen erschwert.



Autor: Lukas Übelacker

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